Sojorner Map

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Unsere Route

Sonntag, 10. Januar 2010

Mekong Viet-Nam

Es ist nicht weit von Phnom Penh nach Viet-Nam. Grad mal 100 Kilometer oder so. Mit dem Bus zwei Stunden, aber viel netter und direkt ist eine Bootstour auf dem Mekong.
Das Slowboat braucht vier Stunden bis in die vietnamesische Stadt Chau Doc. Dort wollen wir hin.

Die Bootsfahrt war spektakulaer, bis auf ein kleines Magenproblem. Juergen doest die ganze Fahrt und kippt nach Ankunft erstmal erschoepft ins Bett. Mhmm, fast vierzig Grad Fieber. Hoffentlich hat er sich nichts aus Kambodscha mitgenommen. Muecken gab es eigentlich kaum die letzten Tage und der Inder sollte ok gewesen sein.
Wir ruhen uns aus, am naechsten Tag sehen wir weiter. Fieber ist fast weg, aber fit ist was andres. (Gut, dass wir eine gute Reiseapotheke mit haben. Die naechsten drei Tage werden etwas unangenehm, aber es ist wieder alles ok 8-) ). Von Chau Doc haben wir wenig mitbekommen, wir machen uns langsam auf den Weg nach Can Tho, um die Floating-Markets zu sehen.

Per Minibus solls weitergehen. Die Tickets sind fuer einen lokalen Bus. Die Rezeption meint 'oh, good, cheap' - die Touritickets kosten das dreifache. Dann guckt sie komisch und 'not good' rutscht ihr raus, aber auf mehrmaliges Nachfragen keine Antwort. Und Ende des Gespraechs. Freundlichkeit ist dabei auch was anderes, Mels erster Kulturschock...
Am Busbahnhof. Fahrer und Kollege winken uns ziemlich hektisch weiter, so schnell waren unsere Rucksaecke noch nie verstaut. Recht nervoes die Jungs, wir haben sie auch grad dabei gestoert, unter der Hose an jeder Wade vier Zigarettenstangen anzubringen...die Hose sitzt nachher so eng, dass man die Abdruecke der Stangen auf 10 Meter Entfernung sieht. Geiler ist noch der Guertel mit Schachteln um den Bauch oder die, die aus den Hosentaschen quillen ;-). Nach fuenf Stunden rumpeliger Fahrt kommen wir aber irgendwie an, unkontrolliert. Waer auch mal interessant gewesen, was bei so einer Inlandszollkontrolle passiert waere.

In Can Tho schippern wir zu Sonnenaufgang mit einem kleinen Boot ueber den Fluss. Frauen auf ihren Booten handeln, verkaufen, tratschen - eigentlich alles mehr ein reines schreien. Ein wildes Treiben am Flussufer.
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Waren werden von Boot zu Boot gereicht, mehr geworfen. Essensverkaeuferinnen kommen ran gefahren, reichen Dir was ins Boot. Touristen sitzen dazwischen, die Kameraobjektive suchen, es klickt ueberall. Die Bootsfahrer versorgen ihr Boot mit Sprit, sich selbst mit Bier und uns mit Fruechten. Hinter uns kommen zwei Jungs auf ihrem Einbaum angeduest, ein Fischernetz an zwei Stangen wird durchs Wasser geschoben. Wir gucken uns an - hier, in der Bruehe? Nach wenigen Sekunden wird die Stange angehoben und langsam am die Oberflaeche geholt. Im Netz zappelt eine silbrige Masse, die schnell eingesammelt und im Eimer verstaut wird. Weg sind sie schon wieder, aber dahinter kommt schon der naechste angetuckert. Motoren werden in Marktnähe ausgemacht und die Ruder in die Hand genommen. Langsam wird mit beiden Armen und im Stehen rhytmisch das Ruderwerk bedient. Wo eigentlich alles voller Boote ist geht es mitten rein, ohne Ruecksicht wird geschoben, gerammt und ein passender Platz fuer das eigene Geschaeft gesucht.
Ein lustiges Treiben und soweit wir das jetzt schon sagen koennen, typisch fuer Vietnam. Keine Ruecksicht. Business ist das Mantra!
Kurz vor dem wilden Treiben 070120102645.jpg

Wir fahren weiter durch die Kanaele, machen einen Spaziergang. Gucken uns an, wie Reisnudeln gemacht werden.
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Die Fahrt war weniger romantisch als gedacht, aber eben spannend mit anzusehen und eine gute Einstimmung auf Viet-Nam.
Über die Monkey-Bridges 070120102649.jpg

Handcraft Market: 100120102670.jpg

Es geht weiter nach Saigon oder offiziel Ho-Chi-Minh-City (HCMC).
Wildes wuseln ueberall und vor allem Motorraeder! Ueberall, alles, jeder. Allein, zu zweit, zu dritt, zu viert, zu FÜNFT. Die ganze Familie auf der alten Honda. Alles faehrt, alles wird fahrend gemacht. Es tuckert, es hupt. Gas Gas Gas! Helmpflicht ja, Kopfschutz nein. Bunte Dinger aufm Kopf, aber fast aus Papier. Schutz? Wogegen, gegen den Irrsinn? Bringt eh nichts. Mundschutz. Ein Tuch, eine Hand, ein ... was war das eigentlich? Wird schon alles gut gehen, wird mich schon gehoert haben. Alles fliesst mehr oder weniger. Eine Richtung, zwei, drei auch vier. Quer, kreuz und quer. Ueber Kreuzungen, mehr oder weniger bei gruen. Keine Regeln. Du bist groesser als ich, hast Vorfahrt. Da ist noch Platz, rein da! Kein Platz, hupen, weg da! Von links, von rechts, egal. Jeder schaut nach vorn. Zwei sind sich nicht einig, Stillstand mitten auf der Kreuzung. Grad so ohne Koepfe knacken.
Ueber die Strasse, aber wie? Einfach mitten durch. Ein Schritt nach dem anderen, konstante Schritte, nicht zoegern. Schritt fuer Schritt. Blicke trotzdem links und rechts. Alles kommt aus jeder Richtung. Und immer dran denken, vor allem Autos sind immer groesser als Du ;-)

Wird schon wieder... 090120102667.jpg

Die Einheimischen hier? Noch direkter als der Verkehr, unnetter, gieriger, wie der Verkehr. Erste Frage, how much? Oh, bad bad! Why is it bad? Oh, its ok!? Letzte Frage: Ticket? Cheap cheap! Buy from me!
Die Kommunikation ist schwierig. Kein Englisch, nichts. Aus Ueberzeugung, da sind wir uns sicher. Auch wenn hier der Kommunismus herrscht, Business, Business - Kapitalismus at its best...
Der Weg durchs Resto, einmal durchs Wohnzimmer: 100120102676.jpg

Ein T-Shirt Aufdruck triffts ganz gut.
Please,
No Massas
No Taxi
No Moto
No Shoushine
Thanks!

Hier sind wir gerne, 080120102661.jpg im Yogurt Space!

Saigon war GI-City. Der Vietnamkrieg ist nicht mehr zu sehen. Aber in den Tunneln von Cu-Chi kurz vor Saigon, kann man sich ein Bild machen. Wo 12 von 16 Tausend Vietcong starben. Wo Kinder gepriesen werden, weil sie viele Amis getoetet haben. Direkt im Areal kann auch scharf geschossen werden - der Atmo hilfts, Maschinengewehrsalven rattern durch den Dschungel. Es ist laut und für grad einen Doller pro Schuss lassen die Touris das M16 oder das Ak47 knattern. Oder auch größeres, hier sagen sie Rambo-Gun zur M60. Das 20 Dollar Magazin ist in fünf Sekunden durch.




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Das Museum zurück in Saigon ist ein wenig besser. Die gesamte Kriegsgeschichte ist dokumentiert. Waffen, Folter Kriegsverbrechen und Bilder von Kindern, die auf die Welt kommen, wenn 70 Millionen Liter Gift - darunter jede Menge Dioxin - verstreut werden und alles '... in die Steinzeit zurueck gebombt wird.'. Nicht schoen.

Saigon macht aber Lust auf mehr. Es ist hektisch, aber auch Asien pur.
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