Sojorner Map

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Unsere Route

Samstag, 29. Mai 2010

Segeln auf Zansibar

Unverhofft kommt oft. Verzweifelt haben wir versucht, herauszubekommen, wie und wann eine Faehre von Tanga nach Pemba Island faehrt. Sechs Telefonate mit Touri-Infos, Agenturen, Hafenaemtern, alle mit unterschiedlicher Auskunft, sehr Tanzania! Aber leider nichts zu machen. Am Ende stellt sich heraus, dass wohl keine faehrt. Warum? 'No good.' Why? 'No, no. Big problem.' What problem? 'Ehm, no good.' What happened? 'Problem'. Why? 'Yes. Engine bad.' Ahaaa...Tanzania macht....... lassen wir das. Ich sag nur: 'Woman. (You) Go home, finish'.
ABER: Auf unserer Suche nach Infos hat Mel im Yachthafen von Tanga Graham und Veronika aus Suedafrika kennengelernt und natuerlich auch Nadin, die sieben jaehrige Tochter . Sie segeln mit ihrem Catamaran nach Zansibar. (und dann weiter nach Madagaskar... ...seufz...) Eigentlich ist Zansibar erst unsere uebernaechste Station, aber nochmal Segeln gehen...
Sie bieten an, uns mitzunehmen. Lang ueberlegt haben wir da nicht. Also geht es kurzer Hand aufs Boot. Wir heuern an als Schiffsjunge und Kombuesenmaedchen.

Ahaaaa! Was fuer ein Leben!
Frueh morgens weckt die Ankerkette und danach weht die warme Seebrise durch die Deckenluke. Zum Sonnenaufgang ist das Festland schon ein Stueck hinter uns.
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Der Cat ist wie ein schwimmendes Wohnzimmer in einem Aquarium, mit Angel zum Reinhalten (nur beissen will keiner so richtig... verdammt!) und Grill fuers Barbecue und den (sagen wir mal aus guter Hand organisiertem) Fisch gleich hinten am Heck. Mhmm, lecker!

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Wir stoppen am noerdlichen Zipfel Zansibars fuer Kaffee und eine Runde Schwimmen mit den Delfinen. Am naechsten Morgen geht es gemuetlich weiter nach Stonetown.

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Stonetown ist nett, 270520103965.jpg allerdings zerstoeren die nervigen Typen das gesamte Flair, weil man sie permanent abwimmeln muss. Keine Minute vergeht ohne 'Hey, brother. Hey, sister...'.

Wir fliehen aus der Stadt! Einmal, um Tauchen zu gehen, aber auch unter Wasser war man nicht gerade ruecksichtsvoll. Ein weiteres Mal an die weissen Straende der Ostkueste.

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Tja, und da wir uns auf der 'Now-Now' so gut verhalten haben beziehungsweise es uns so gut gefallen hat, segeln wir zusammen weiter nach Dar Es Salaam.
Diesmal mit 'Skipper' Juergen ;-) (Befoerderung bzw. Uebungsstundenangebot kam prompt abends beim dritten Bier an Board :-), das Kombuesenmaedchen schnibbelt weiter Gemuese ;-) ).

Dar Es Salaam ist keinen Kommentar wert.

Vielleicht segeln wir aber nochmal mit den Dreien, ueber Mafia Island bis zur Grenze nach Mozambique, je nachdem was die Visaformalitaeten fuer Malawi und Mozambique sagen.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Nachtrag: Salzburg ist Meister

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Grund genug, um mal schnell nach Hause zu duesen und zu gratulieren. Sie haben's ja mal wieder spannend gemacht, aber gluecklich ueber die (letzte) Runden gebracht.
Gefeiert wird im Stammlokal.

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Aber dann doch nicht in Salzburg, sondern am Kilimandjaro ;-)

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Freitag, 21. Mai 2010

Serengeti & Ngorogoro

Als die ersten Menschen, wahrscheinlich Maasai, an diesen Ort kamen, nannten sie ihn 'unendliche Steppe - Sirengeti!'
Der Name ist geblieben und auch die Steppe ist immer noch unendlich.

Wir ziehen zwei Tage durch die Nationalparks Serengeti und Ngorogoro.Es koennten aber unzaehlige Tage mehr sein. Das drum herum und drinnen ist in Filmen und Buechern oft gezeigt und viel beschrieben. Es ist aber etwas anderes, selbst hier zu sein. Speziell wenn die Tiere so nah sind und man Teil des Ganzen wird.
Kurz gesagt: es war klasse!

Also, wer Interesse hat, Filme gucken! Oder herkommen.image011.jpgWir zeigen hier nur ein paar Fotos.
Die Giraffe 180520103879.jpg.
Die riesigen Herden von Gnus. In guten Jahren sind es 1,6 Mio. img_2493.JPG
Unsere neuen Lieblinge! Zebras! Meistens Zweier-Paerchen Schulter an Schulter. img_2781.JPG
Hoehepunkt waren aber doch wieder sie. Die Loewen 180520103872.jpg
Speziell als wir das ganze Rudel morgens am zweiten Tag beim Jagen beobachten konnten. img_2719.JPG
Die Jagd war zwar leider nicht erfolgreich, aber so eine ausgewachsene Loewin, zuerst nebst ganzem Rudel auf der Lauer liegend  und ploetzlich in vollem Sprint hinter der Gnuherde herjagen zu sehen.Atemberaubend!

Der Ngorogoro Krater im Sueden des Gebietes 190520103901.jpg.
Das spannenste im Krater - fanden wir - sind die unterschiedlichen Oekosysteme auf so engem Raum. Regenwald, Wiesen, Steppe, Wueste, Sumpf, Seen, ... alles in einem kleinen Krater.
img_2904.JPG Der alte Elefant sagt zschuess.
Wir auch ... 180520103861.jpg ...'Safari Njami - Gute Reise!'

P.S.: Unsere Campingnaechte waren trotz Schauergeschichten von mordenden Bueffeln unseres Guides harmlosest. Und kalt ist was anderes, das war uns aber auch vorher klar.
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P.P.S.: Uns fehlen aber noch viele andere Tiere, die wir noch nicht gesehen haben. Rhinos, Leoparden, Geparden und Tiger und und ...

P.P.P.S.: Wenns gut kommt, kommen in den naechsten Tagen aber 'nur' weitere Haie dazu. Beim Tauchen auf Pemba und Zansibar! ;-)

Montag, 17. Mai 2010

Mwanza und nix zu tun…

... Es gibt nix zu tun in Mwanza...
...Uns ist zum ersten Mal auf unserer Reise langweilig... ...und die Safari beginnt erst am   Dienstag...
...Dumdidum... ...Nix zu tun, als im Hotel am See mit gratis Wlan abzuhaengen... ...Dumdidum...
...Ueberteuerten Capuccino [hier 'Kapuko' geschrieben] zu trinken...News lesen ...schade um Bangkok... ... noch eine Aschewolke... ...soso... ...der Euro faellt... Sch... ... ...Dumdidum... ...schon mal den Arbeitsmarkt scannen... ...Dumdidum... ...lieber nicht... ...Dumdidum... ...nicht die Vorfreude verderben...
...Dumdidum...
... Komische 'Mzungu' [Weisse] Auslaender beobachten.. ...die hier Gutes tun... ...oder auch nicht... ...Dumdidum... ...blogge besser nix dazu... ...Dumdidum...
...Aber zum Glueck gibts digitales Satellitenfernsehen mit englischem und spanischem Fussball, live... ...zum Liga Finale...
...und Formel1... ...wie langweilig... ...Dumdidum... ...alles wie immer...
...soso...
...Gaehn...
|-o

Ich weiss gar nicht wie Melanie die Zeit rumkriegt!?!

Mel: Hm. Och, irgendwie halt. Ein See, ein wenig Wind, keine Boote :-(. Zeitung lesen, Mailbox aufraeumen, Fotos auf dem Handy beschriften, sortieren,  aufs Laeppi runterladen, komische Headhunterseiten ansehen und schnell wieder zumachen, Blogbeitraege ansehen und Spass haben (bin wohl selbst der groesste Fan unseres Blogs), unzaehlige Tippfehler ausmerzen (eine Sisiphusarbeit), bei Gespraechen komischer NGO'ler an den Nachbartischen lauschen, Kapuko trinken. Apropos: auf meine Frage hier im snobbsten Hotel der Stadt ' Do you have African coffee' (eher ein suesser Latte, eigentlich fast ueberall anstelle eines ' black coffee' zu haben), guckt mich die Kellnerin mit grossen Augen an, scheint zu ueberlegen und schweigt ein paar Sekunden. Mir ist nicht klar, worueber sie nachdenkt. Sie guckt und schweigt. Weiss sie nichts mit ' African Coffee' anzufangen? Oder fragt sie sich, ob ihre Bohnen aus Afrika kommen? Dann ein zoegerliches ' yes' und ich schluerfe den naechsten black coffee mit einem Glaeschen fettiger Milch daneben. Die Zeit ist um, es geht auf Safari :-)).

Mittwoch, 12. Mai 2010

Auf nach Tanzania…vorher noch kurz was erledigen

Dafuer hat es in Kampala nocht nicht gereicht...(die Damen sind mit ihrer Pracht zu bewundern)

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...dafuer waren wir dann in Kisoro bei der Goldenen Schere

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und sind am naechsten Tag weiter nach Tanzania.

Nach Rwanda kreuz und quer geht es dann ueber die Grenze an der Kagera Bruecke in Rusumo.

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Der Mann an der Embassy freut sich schon' You are most welcome, dass wir sein Land besuchen. Fuer uns heisst es aber zunaechst im ehemaligen Fleuchtlingsort Benako zu uebernachten (nicht soooo nett), um am naechsten Tag nach Mwanza am Viktoriasee (weitere 8 Stunden) zu kommen.

Rwanda

Wir sind nicht lange in Rwanda. Es werden maximal sieben Tage werden. Fuer einen laengeren Aufenthalt haette Juergen um ein Visum 'ansuchen' muessen, das wussten wir leider nicht. Deutsche brauchen kein Visum und es hiess fuer andere Nationalitaeten gibts eins direkt an der Grenze, das war leider nicht so. So sind es sieben Tage, die aber reichen sollten, Gorillas haben wir ja schon gesehen.

Rwanda erstaunt uns. Es ist das sauberste, ordentlichste und zumindest von den Gebaeuden her das entwickeltste Land, das wir bisher in Afrika (ok, erst das dritte Land ;-)) besucht haben. Und das geordnetste.

Da hat aber jemand ein ziemlich schlechtes Gewissen. Zu Recht.
Alle haben 1994 trotz Berichten und detaillierten UN internen Vorwarnungen zugeguckt, als 1. Mio. Menschen umgebracht wurden.
Was man heute hier so sieht ist kaum zu glauben, nach nur 15 Jahren 'friedlichem' Zusammenleben zwischen 'Tutsi' und 'Hutu'. Es ist im uebrigen kein ethnisches Problem in dem Sinn gewesen - ein Stamm gegen den anderen - sondern vielmehr politisch motivierter Hass und entwickelte Ungerechtigkeit zwischen arm gegen reich. Tutsi waren die mit mehr als zehn Kühen, Hutus die mit weniger. Das funktionierte gut, jeder konnte zum Tutsi werden und wenns nicht so gut lief, jeder zum Hutu. Den Rassismus haben die Kolonialmaechte eingefuehrt - hier Belgien. Der wurde dann in der Gesellschaft weiter gepusht, bis die gezuechtete Ungerechtigkeit ueberlief, die Belgier das Camp von Tutsibefuerwortern zu den ueberzaehligen Hutus wechselte und das im Genozid endete. Hatten wir so von der Berichterstattung nicht mehr genau im Kopf, sicher auch gut im Internet recherchierbar. Es war wie auch immer eines der schlimmsten Ereignisse der letzten Jahrzehnte und unvorstellbar, was hier im Land passiert ist. Das Kigali Memorial Center gibt einen guten und erschuetternden Ueberblick. Die weiteren Gedenkstaetten wie die in Gikongoro weiter im Sueden, in der wir die aus den Massengraebern exhumierten und aus gepudertem Kalk erhaltenen Koerper betrachten, lassen erahnen, was Grausames passiert ist.

Umso erstaunlicher ist, wie sich das Land entwickelt hat. Es ist, als wuerden so um 1960 herum Deutsche und Juden friedlich und vernuenftig zusammenleben, ihren Geschaeften nachgehen.

Wie das hier funktioniert, kann uns keiner so recht erklaeren. Dazu muss man wahrscheinlich Rwander (die Regierung ist sehr bemueht den Begriff zu etablieren) sein. In Gikongoro haben wir eine sehr private Fuehrung des 30jaehrigen Managers, der uns sehr persoenliche Eindruecke der Zeit vor 15 Jahren und des heutigen Zusammenlebens gibt. Letzteres ist sehr schwierig, fuer beide Seiten. Ihm selbst ist es zum Beispiel untersagt, das Memorial in seiner Heimatstadt (in der er damals ueberlebt hat und noch heute alle Leute kennt) zu leiten, weil befuerchtet wird, dass neuer Hass aufkommt und verbreitet werden koennte. In den Schulen oder besser nach der 10. Klasse hat jeder ein zweimonatiges `solidarity camp´ zu absolvieren, in dem Toleranz und `Rwander sein´ gelehrt wird. Seitens der Regierung wird so viel in diese Richtung getan, dass Rwanda und die Rwander manchmal fast steril rueberkommen.

Die Angeklagten- es sind ueber 100.000- werden groesstenteils mittels Dorfgericht verurteilt. Das ist dann eine direkte Konfrontation von Taetern und Opfern bzw. Hinterbliebenen. Und taeglich kann man in den Zeitungen ueber Gerichtsurteile und Faelle lesen. Oft sieht man die in rosa gekleideten Gefangenen bei Sozialarbeit in den Staedten. Es ist ein komisches Gefuehl, wenn man an den Jungs vorbeigeht, wenn sie beim Baumfaellen ihre Macheten  schwingen...

080520103813.jpg Das Hotel Milles Collins, besser bekannt unter dem Namen Hotel Rwanda. (Leute baden heute wieder im Pool...)

So sehr das Land auch jetzt noch leidet, viel westliches Geld hat zu einer beachtlichen Entwicklung gefuehrt. So beachtlich, dass es in Kigali westliche Preise und Standards gibt.
Wie sowas markttechnisch funktioniert, ist uns ein Raetsel. Das Land ist aehnlich arm wie der Rest Ostafrikas und trotzdem kostet die Banane an der Strasse das Dreifache!? Bitten um Erklaerung!
Wie sich das die Leute bei durchschnittlich 315 USD jaehrlichem Pro-Kopf Einkommen und durchschnittlich 5,5 Kindern leisten koennen, auch unklar.

080520103810.jpg Der erste Springbrunnen mit Wasser, den wir in Afrika sehen, dahinter das Hotel 'Des Mille Collines'.

Kigali ist mit ca. 1 Mio Einwohnern die groesste Stadt Rwandas, der Rest lebt in Provinzstaedten, der Grossteil auf dem Land. Richtige Jobs gibt es kaum und wenn, sind sie nicht gut bezahlt. Die `Normalsterblichen´ ueberleben dank Arbeit auf ihren eigenen Feldern, anders geht es kaum.

Und entsprechend sieht das `Land of a thousand hills´ aus. Die huegelige Landschaft ist wirklich beeindruckend und den aeltesten Regenwald der Welt rund um Nyungwe gibt es noch, aber das Land ist abgeholzt, besteht aus Feldern und bewirtschafteten Terrassen fuer die immer groesser werdende Bevoelkerung, die sich schon heute mit 10 Millionen auf knappen 26 Quadratkilometern in dem am dichtesten besiedelten ruralen Gebiet der Erde bewegt.

Nach zwei Tagen Kigali zieht es uns wieder aufs Land, grosse Staedte sind nicht mehr so unseres.
Wir fahren in den Sueden in die alte Hauptstadt Huye (Butare) und in den Nationalpark Nyungwe.

Der geplante Parkaufenthalt klappt nicht so wie gedacht. Leider weiss niemand so genau wo der Parkeingang ist und so fahren wir - auch mangels Beschilderung- zwei Mal mit dem Bus dran vorbei...ohne Auto ist es in der Tat etwas schwierig hier und was sollen wir sagen, die Leute hier wissen es auch nicht.

Die Fahrten durch den Regenwald sind aber trotzdem schoen und so haben wir auch Lake Kivu an der Grenze zum Kongo gesehen.

100520103818.jpg Lake Kivu und Kamembe

Mittwoch, 5. Mai 2010

Gorillas

Wir duesen weiter in den aeussersten Suedwesten Ugandas unweit der Grenze zu Rwanda und dem Kongo. Hier findet man noch die letzten Zufluchtsorte unserer naechsten Verwandtschaft, der Berggorillas.

Zuvor machen wir die Umgebung unsicher. Laufen zum nahe gelegenen Mutanda See und auf diverse Gipfel.

Highlight sind aber die Gorillas!
Der Weg dahin ist anstrengend, um sechs Uhr morgens schwingen wir uns auf Motorraeder und holpern ueber schlechte Strassen durch die Nacht.
Das Gebiet im Bwindi Nationalpark, in dem sich die letzten Gorillas Ugandas befinden, besteht aus ein paar Huegeln, ringsum dicht besiedelt und bewirtschaftet. Es sieht irgendwie enttaeuschend klein aus. Es reicht aber zum Glueck fuer genug Lebensraum fuer ca. 300 Gorillas.

Mit Guide und zwei bewaffneten Rangern gehts los, wir haben Glueck, damit ist unsere Gruppe vollstaendig. Als wir uns ca. eine Stunde durchs Dickicht den Berg hinunter ins Tal gewuehlt haben, sehen wir weiter unten einen ersten schwarzen Schatten, der sich durchs Gebuesch schiebt, weiter drueben knacken die Baeume, da ist wohl jemand am Werk.
Als wir dahin gehen, wo wir kurz zuvor den Schatten gesehen haben, sitzt ploetzlich der erste Riese direkt vor uns. img_2232.JPG

Und gleich daneben liegt ein anderer riesen Brocken im Gras und guckt sich erstmal genau an, wer hier zu Besuch gekommen ist. img_2084.JPG
Wir verharren einige Minuten und beobachten die Zwei. Es wird gegessen, sich im Gras gewaelzt und geguckt. (Einer gaehnt, wirkt noch verschlafen, ist aber vollgefressen, fast so wie Juergen morgens).

Ein riesiges schwarzes Fellknaeuel bewegt sich durch die Grasbueschel. Direkt vorbei an uns. Von wegen sieben Meter Abstand, wie uns beim Briefing gesagt wurde. Das waren nicht mehr als sieben Zentimeter. Juergen geht grad noch so aus dem Weg, Mel auch. Sich klein machen und wegdrehen haben uns die Guides gesagt. Gemacht getan. Alles geht gut, es sollte genug Platz zum Passieren sein. Mel kriegt aber dennoch einen kraeftigen Hieb in den Ruecken. Uff! Schon mal von 'nem Gorilla begruesst worden? Der Guide grinst und meint nur: 'Sorry, he just wanted to say 'hello' and 'get out of my way.' Alles klar, verstanden. Wir gucken uns mit grossen Augen an und sind sprachlos. Die zwei Riesen trotten weiter, wir hinterher. Bis wir ploetzlich mitten in der ganzen Gruppe stehen. Es ist nur eine kleine Gruppe von 18 Tieren. Zu sehen sind gerade zehn, Weibchen, drei Silverbacks, zwei Babies und weiterer Nachwuchs.

img_2183.JPG Der juengste Nachwuchs! Fuenf Monate alt.

img_2141.JPG Es wird gespielt...

img_2109.JPG  ... und geguckt!

050520103780.jpg Im wildesten Dschungel!

Es wird herumgetollt, die kleinen spielen, hangeln sich an Lianen entlang. Die Grossen essen, schlagen sich auf die Brust, prusten dabei. Der Nachwuchs rauft. Einmal wirds den Aelteren zu bunt und 200kg kommen den Berg herunter gejagt. Mit lautem Geschrei verschwinden zwei schwarze Fellknaeuel unter uns im Gebuesch.
Ein weiteres Maennchen kommt direkt auf uns zu und guckt etwas grummelnd und ziemlich herausvordernd in die Besuchergruppe. Ahh...was nun? Die Guides ruecken zusammen und geben ihm mit kleinen Handgesten zu verstehen, dass es hier nix zu tun gibt. Anscheinend ueberzeugt zieht er weiter.
Safari, das Alpha-Maennchen ist 28 und ein echter Silverback. Ein Riese. Dem hier zu begegnen ist wirklich atemberaubend. Stolz schreitet er durch seine Gruppe, als letzter haellt er alles zusammen und wuerdigt uns keines Blickes. Wir trauen uns kaum zu atmen (oder zu fotografieren :-/ ).

Wir bleiben insgesamt eine Stunde und beobachten. Bis alle zum Fluss gehen, nochmal zum Gruppenfoto posieren, bevor sie weiter in den Wald verschwinden. Ein letztes Mal zieht Safari an uns vorbei. img_2239.JPG

Es beginnt zu regnen und auch wir machen uns auf den Weg nach Hause.
Es ist mit das Beste, was wir bisher so in freier Natur gemacht haben und ein unvergessliches Erlebnis <:-)  img_2088.JPG

Samstag, 1. Mai 2010

Abenteuer Afrika

Wir liegen im Zelt. Das Zelt ist ein Neukauf fuer die weitere Reise durch Afrika. Zum einen sollte es das Wetter zulassen, zum anderen ist es die einzige Moeglichkeit halbwegs guenstig durch die Nationalparks zu kommen. Bei Unterkunftspreisen ab 30 Dollar pro Nacht und Eintrittspreisen von 30 Dollar pro Tag pro Nase koennen wir zumindest hier ein wenig einsparen. Also noch ein wenig mehr Abenteuer.

Melanie sorgt fuer Topf ausborgen, Wasser holen. Die Begleitung zurueck zum Zelt waere nicht noetig gewesen, die vergangenen Geschichten und die ueber die gefaehrlichen wilden Tiere hier draussen sind ziemlich spooky. Nach der 'Past-Time' (ab ca neun) muessen alle drinnen sein, draussen gibts wilde Tiere.
Juergen sorgt fuer Feuer. Super, es brennt, uff.

Oje, es ist schon dunkel als wir essen. Die naechste Pasta wird sicher besser, schmeckt mit viel Fantasie noch nach Nudel und Thunfisch.

Ui! Und dann schiebt sich eine richtig dicke gelbe Vollmondkugel hinter den Huegeln hervor. img_1789.JPG Noch nie gesehen!
So passt das grad mit ein wenig Abenteuer.
EIN WENIG BITTE!

Wir liegen im Zelt. Es ist jetzt halb zehn. So richtig schlafen koennen wir nicht, draussen ueberschreit sich die Natur und alles was so kreucht und fleucht pfeift (alle Arten von Voegeln), zirbt (Insekten und weitere Voegel), brummt (Gazellen oder Bueffel, wahrscheinlich), bellt (grosse Antilopen und Hyaenen?), quakt (Froesche!), quietscht (aeh, keine Ahnung was das ist, hoert sich aber nicht sehr gross an, koennte ein Schwein sein), summt (Muecken und Konsorten), grunst (Warzenschweine und Hippos), wiehert (!?!, es gibt keine Esel oder Pferde hier, also ...?), trompetet ( jaaaa, Elefanten - das schoenste Geraeusch hier ueberhaupt!) und bruellt (genau, die Loewen! Eieiei, der letzte war aber nah!). Das sind die Geraeusche, die wir zuordnen koennen. Die meisten koennen wir aber noch nicht mal beschreiben.

Es ist wie im Zoo, aber eben ohne Gitter. Das heisst, wir liegen in unserem schoenen neuen Dreimannzelt (aus Polyester) im Elefanten - Hippo - Loewen-Kaefig und das ist schon ein wenig unheimlich. Besonders wenn nachts eine Nase an der Zeltwand klebt und wir es tief ein- und ausatmen hoeren. Wobei Melanie schnarcht grad, oder tut nur so als ob. Vielleicht gar nicht so doof. Wir verzichten darauf, nachzusehen, was fuer ein Tier es ist.

Zelten ist kein Problem hier, aber so ganz allein weit und breit. Wir sind die Einzigen im weitlaeufigen Areal. Der einzige Tip des Parkwaechters war: Macht ein Feuer und ansonsten im Zelt bleiben! Daraufhin ist er abgeduest mit den Worten: 'I am sick and need to see the doctor, I have a little Malaria. Good Night!'
Ach ja, na dann. Gegen Stech- und Krabbelviehzeugs sind wir aber gut ausgestattet. Mel sprueht auch hier in der Wildnis das Zelt aus, besser is.
Wir hoffen alles andere geht gut und versuchen ein Auge zuzumachen... Gute Nacht, Miezekatzen!

Gut gebruellt Loewe! Guten Morgen Natur. Die Augen sind noch etwas klein. Wir sind verschlafen, aber es ist noch alles dran an uns. Mel ist sich aber sicher in der Nachbarschaft hat ein Schwein dran glauben muessen. 'Hast du das gehoert heute Nacht? ...Bruellen, quietschen, Ruhe...'.
Wir fruehstuecken auch. Die ersten Antilopen kommen aus dem Dickicht und die Warzenschweine grasen(!) knieend(!!) ums Zelt rum. 300420103739.jpg

Wir machen einen 'Gamedrive' (Sagen wir mal Fotosafari dazu) durch hier wirklich noch unberuehrte Natur. Jede Menge Elefanten wandern durchs Gebuesch und ueber die Steppe.
img_1886.JPG Einfach klasse, die Riesen!
img_1868.JPG Antilopen. Guckst Du!
img_1854.JPG Loewen liegen im Gras und jagen.
img_1860.JPG Ich sag doch Miezekatzen!
img_1898.JPG Die Bueffell haengen ab.
290420103732.jpg Da hinten die Efanten!

Es ist Afrika wie aus dem Bilderbuch. 300420103737.jpg