Sonntag, 26. Juli 2009
Busfahren und…Brasilia
Aber es gibt Schlimmeres als lange Busfahrten, Brasilia naehmlich. Nein, so schlimm ist es nicht. Froh es gesehen zu haben, hm...sagen wir, wir haben es gesehen. Die Stadt gab es vorher nicht, der Archtitekt Oscar Niemeyer hat sich hier ein Denkmal gesetzt. Interessante Bauweise (nicht Juergens Ding...), das Konzept der Stadt haben wir aber leider beide nicht verstanden. Sehr weitlauefig alles hier und mitten drinn viel Platz fuer... ja, wofuer eigentlich...
Schade auch, dass es beide Hostels, die wir uns ausgeguckt hatten, nicht mehr gab. Dafuer haben wir ein Zimmer in einem Businesshotel. Brasilia ist neben der Regierung grosse Messestadt. Wahrscheinlich wirkt die Stadt deswegen heute (es ist Sonntag) noch einmal mehr tot.
Oh, unter dem zentralen Fernsehturm ist ein Multikulti-Flohmarkt. Wir essen Maisspezialitaeten (super lecker!!), Juergen trinkt aus seiner ersten Kokosnuss, anschliessend fahren wir mit dem Touristenbus die Sehenswuerdigkeiten der Stadt ab, was gut zu unserem Muedigkeitsstadium passt. Mit der Musik im Bus, strahlend blauem Himmel, Sonnenschein und 30 Grad ist es sehr relaxt. Mangels Essstaenden oder Restaurants in der unmittelbaren Naehe gehen wir wie die meisten Brasilianer auch unserer "Sonntagsroutine in neuen brasilianischen Grossstaedten" nach und essen abends in der Shopping Mall ;-).
Juergen hat keine Lust was zu Brasilia zu schreiben; schade eigentlich, waer bestimmt recht witzig ;-)).
Irgendwo genau DA ist die beruehmte Kirche von Oscar Niemayer.
Ab Morgen kann es gut sein, dass wir uns einige Tage nicht melden, da es im Amazonas sicher nicht ueberall Internetverbindungen gibt. Wenn doch, hoert ihr von uns, ansonsten, sobald wir in +/- 10 Tagen in Peru sind. Bis dahin, liebe Gruesse!
Freitag, 24. Juli 2009
Bonito
durch eine saftig gruene Landschaft zur Ilha do Padre
, eine suesse kleine Insel mit Papageien
, Affen und Wasserfaellen.
Ein richtig schoener Tag. Abends gabs Suppe! :-)
Fuer Eindruecke der sonst attraktiven Moeglichkeiten, einfach mal Bonito Pantanal in Google eingeben, da gibts ne Menge Infos und schoene Bilder ;-).
Mittwoch, 22. Juli 2009
Waerme und Wildnis im Pantanal
Nach dem Wasser geht es wieder in trockene Gebiete, wobei das Pantanal ('wet land') als das groesste Sumpfgebiet der Welt gilt.
Wir sind gespannt und fahren abermals mit dem Nachtbus nach Campo Grande, Ausgangspunkt fuer die meisten Pantanal Touren, die schon beim Aussteigen aus dem Bus angepriesen werden.
Da wir mit den HI Hostels bisher gute Erfahrungen gemacht haben, entscheiden wir uns fuer einen 3 taegigen Aufenthalt im suedlichen Teil des Pantanal (Mato Grosso do Sul), nur noch ein paar Busstunden mehr.
Wir verbringen viel Zeit in Bussen. (Die letzte Etappe dann auch auf solchen)
Wir versuchen die Naechte fuer die Fahrten zu nutzen, das spart viel Zeit bei den Entfernungen , macht aber auch muede. Wir gewoehnen uns aber dran, bei der letzten Fahrt konnten wir beide etwas schlafen...
Im Laufe des Nachmittags - viele Meilen weiter durch staubtrockenes Gelaende und bei extrem heissen Temperaturen kommen wir auf der Pousada Santa Clara irgendwo in the middle of nowhere (nicht ganz: S 19º27''/ W 57º4'') an.
Die Tage im Pantanal werden erholsam, das Programm ist zwar dicht, die ganze Atmosphaere schafft aber Entspannung.
Wir werden ein wenig Reiten gehen, wandern, fischen, versuchen wilde Tiere zu finden und mit dem Boot unterwegs sein.
(Das Pantanal wird auch fuer unser Antimuecken Mittel die erste Bewaehrungsprobe - eigentlich mit Erfolg, gepiekt werden wir trotzdem..., vor allem ohne das Zeug, wenn beim Reiten die Floehe nur so huepfen, dass man ihnen dabei zusehen kann ;-) ).
Wir haben uns fuer das Camp - nur Haengematten - entschieden. Sehr fein!
Ankunft im Camp
Unser Guide der naechsten Tage ist Levy - der biblische Name kommt daher, das die christlichen Eltern Namen aus der Bibel waehlen - oft zaehlt hier auch der Klang oder die Anfangsbuchstaben...sein richtiger Name ist viel zu lang, wenn man seine Stammessprache nicht spricht.
Mit Levy haben wir viel Glueck, er macht die Touren zu einem nicht selbstverstaendlichen Erlebnis und da er wirklich von einen Indianerstamm kommt, der viel Wert auf Leben mit der Natur legt, kennt er sich sehr gut mit ihr und Getier aus.
Levy (rechts)
Die Touren selbst sind eigentlich relativ unspektakulaer, da sich fast alles in Camp/Range Naehe abspielt.
Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen sehen wir eine Menge!
(Leider noch keine Bilder von der Digi, es sind aber sehr sehr schoene dabei haehaehae...)
In der ersten Nacht gehts raus mit dem Boot. Was sich im Fluss beim Camp so alles abspielt, erfahren wir, als wir im Boot sitzen. Dem Geraeusch nach planschen Campbewohner im Wasser. Aber zu sehen sind dann die ersten Kaimane, zumindest die Augen die im Scheinwerferlicht reflektieren...!
Am naechsten Tag geht es gleich richtig weiter. Um 04:00 Uhr auf, um die Nachtaktivitaeten zu beobachten... Spinne (gross und braun, nicht wirklich giftig und zu schnell fuer ein Foto), Fuchs, Wasserschweine, Kaimane (sehr, sehr, sehr viele!!!)
Hier einer davon aus naechster Naehe und bei Tag.
Nach dem Fruehstueck mit Sonnenaufgang am See
gehts weiter
Der Rio Paraguai, Wasserspender der Region, viele viele Voegel (Tukane, Colibris, das Symbol des Pantanal - den Tuiuiú, Kingfisher, Woody Woodpeckers...), Leguane, Otter, Antilopen, unzaehlige Capiwaras.
Auf dem Rueckweg dann zur Freude aller eine 3m (!) lange Anakonda! Die Jungs konnten es selbst kaum glauben.
Weitere Eindruecke von hier
Morgen im Camp!
Das Innere einer Nuss
Wunderschoene Baeume! Die tollen Papagaien darauf sind leider nur schwer zu erkennen...!
Hier ein bunter aus der Nachbarschaft
Das hier wurde selbst geangelt und auch verspeist ...schmeckt wie Fisch...
Der Hausstrand wo geangelt wurde und wir die Kaimane inzwischen mit den Schlapfen vertreiben... (Sie wollten an unsere Fische ran, die faulen Saecke ;-)). Im Wasser wuselt es nur so von Piranhas und Fischen. Die Kaimane sind ungefaehrlich aber mit Blut/Fleisch im Wasser stellen wir es uns erst gar nicht vor, da rein zu fallen...
Auf unsere Cocktails verzichten wir natuerlich nicht,
auch wenn wir immer mehr Bier trinken
Liebe Gruesse an dieser Stelle auch an Ingrid, die sich wie wir auch auf Reisen gemacht hat, allerdings fuer etwas laenger ;-) !
Alles Gute und wir sehen uns!
Donnerstag, 16. Juli 2009
Foz do Iguaçu - Wasser ueberall
Zuerst auch von oben, dann aber nur noch von unten, von der Seite, von hinten, linksrum, rechtsrum, untenrum...
Es sieht kalt aus, war es aber zum Glueck nicht, sondern einfach nur nass... :-)
Zuerst aber noch das Geburtstagskind!
Am Busbahnhof morgens um 6 nach der Nachtbusfahrt wirkt die gute Laune noch etwas aufgesetzt (ich bekomms jetzt
grad nicht gedreht...)
(immerhin, andere sind da noch etwas zurueckhaltender:
Dann aber aufgrund der Kuchen- und Naschauswahl und einen Naturschauspiel wie diesem wird es ein unvergesslicher Tag.
(Wir sind inzwischen auch gut an den Jacken zu erkennen)
An die Wasserfaelle kommt man von Brasilien und Argentinien. Da die argentinische Seite einen Tagesausflug in Anspruch nimmt, fahren wir mit dem oeffentlichen Bus zuerst an die brasilianische Seite, dann an die argentinische.
Wir haben (sehr) viele Fotos gemacht, deswegen hier wie immer nur eine kleine Auswahl vom Handy.
Die Faelle sind riesig! Von allen Seiten bahnt sich das Wasser an unzaehligen Stellen den Weg nach unten.
Ein Rauschen und Tosen das schon von Weitem zu hoeren ist.
Eingebettet in die tropische Umgebung mit kleinen Rinnsalen bis zu den Wassermassen
am argentinischen Teufelsrachen mit Blick ins Nachbarland an der schoensten und beeindruckensten Stelle.
Am dritten Tag machen wir einen Abstecher nach Paraguay, mit dem Stadtbus sind wir in 15 Minuten in die letzte Ecke der drei Laender gehuepft.
So viele Staende, Strassenverkaeufer, Shopping Malls mit so viel Chips, Elektrozeugs, Socken, Plueschtieren made in China...wer soll das alles kaufen???
Ciudad del Este gilt als Schmugglerparadies Suedamerikas, daher weht der Wind. Vollgepackt mit den schoenen grossen karierten Tueten - das Pendant zu unseren allseits beliebten IKEA Taschen ;-)
Wir begnuegen uns mit einer gefakten Kapuzenjacke - kein Gewicht! und zu Fuss gehts ueber die Bruecke der Freundschaft zurueck nach Brasilien.
Ein ganz normaler Samstag Morgen in der zweit groessten Stadt Paraguays
Zurueck im Hostel planen wir die uebernaechsten Stationen und buchen Bus und Flug ueber Campo Grande und Brasilia nach Manaus.
Waehrenddessen
waren wir noch Interview Partner der lokalen Schulklasse - Greetings to you and thanks for the great time in Foz do Iguaçu!
Mittwoch, 15. Juli 2009
Curitiba und Umgebung
Curitiba, gesprochen Kuritzschiba, ist eine moderne Stadt die uns beide an amerikanische Grossstaede erinnert.
Der erste kleine Schock kam aber als wir aus dem Bus gestiegen sind, es hatte nur 5 Grad! Nach den 30 von Salvador etwas ueberraschend, brrr.
Wir haben nach kurzer Suche in einer offiziellen Jugendherberge eingecheckt, in der Naehe des Rodoviaria - das sind die Busbahnhoefe, die wir in den letzten Tagen oft besucht haben - da wir planen einige Ausfluege zu machen. Die Stadt selbst hat nicht allzuviel zu bieten, die Leute sind sehr wortkarg im Vergleich zu Bahia (Mel kommt sich vor wie in Osteuropa, der Gesichter und Mode wegen...).
Nachdem wir uns dann auf gut Glueck Richtung Centro Historico (es gibt zumindest eines...) gemacht haben, sind wir auch ueber den sonntaeglichen Markt in Ordem gestolpert,
wo wir uns durch die nationalen und ueberall erhaeltlichen Strassen Essstaende gekaempft haben.
Die ueblichen Gerichte nennen sich "Pastel", was uebersetzt soviel wie Fettgebaeck bedeutet - ohne Worte. Aber ganz lecker, diese gefuellten Teigtaschen, die ausabochen (oesterr. fuer herausgebacken) werden. Warum Brasilianer also eher dick sind erklaert sich zum Teil dadurch. Den Ort wo man das kaufen kann nennt man passender weise Pasteleria - also Fettbaeckerei... ;-)
Der Koch beim Kochen
Um dem Reisefuehrer folgend in der naeheren Umgebung was zu machen besuchen wir Vilha Vehla. Aufgrund der Jahreszeit ist die Vegetation hier zur Zeit aber eher mager und trocken, wobei es auch immer wieder sehr kraeftig regnet!?!
Unser Ziel erreichen wir mit dem Bus, der uns direkt vor dem Eingangstor rauslaesst.
Die Gesteinsformationen sind beeindruckend, ansonsten ist nicht allzuviel zu sehen.
Zurueck dann wieder mit dem Bus, der uns hoffentlich mitnimmt...
ja, ich bin's...
Die darauffolgenden Tage wollen wir in Morretes, gesprochen Moretschi, verbringen. Dahin bringt uns die Trem Historico, mit wunderschoenen Blicken in die Serra do Mar.
Der Rest der Strecke ist Wald oder Tunnel... ;-)
Morretes ist ein total nettes kleines Staedtchen, wo wir uns eine Nacht im Hotel goennen (auch fast die guenstigste Option) und einen wunderschoenen Blick aus dem Fenster geniessen.
Am Nachmittag mieten wir Raeder. Juergen wird gefragt, ob er weiss, wie das mit den Pedalen funktioniert, seine Antwort ist: Wo ist der Weg nach Antonina? (aber sein portugiesisch wird schon besser, de nada ;-) )
Der Helm ist Plicht, wir sind allerdings die einzigen auf der ganzen Strecke, die damit rumfahren... kleidet uns aber recht gut... ;-)
Auf nach Antonino, einem kleinen Fischerort am Meer, 15km entfernt.
Am naechsten Tag und ohne Hinternbeschwerden wie am Abend zuvor haben wir eine Bergtour vor. Das in der Naehe gelegene Marumbi, ausgesprochen Marumbi, ist Ausgangspunkt fuer Wanderwege und Klettertouren.
Was wir da wirklich vorhaben merken wir erst unterwegs...Ziel ist jedenfalls der 1200m hohe Ambrohlos.
Der Aufstieg ist steil...
... und wird noch zu einer Herausforderung ...
... die wir aber bravouroes meistern.
Der Ausblick von oben belohnt dann aber fuer die Muehen!
Ausbeute der Tour war der grandiose Auf- und autsch unsere Beine Wiederabstieg ;-), eine steile Jeepfahrt, ein paar Muskeln und -Kater mehr und ein Affe der durch die Baumwipfel huschte...
Jetzt geht es weiter nach Foz do Iguaçu, zu den groessten Wasserfaellen der Welt, puenktlich zum Geburtstag von Melanie!