Sojorner Map

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Unsere Route

Freitag, 25. Dezember 2009

Frohe Weihnachten!

Es gibt eine Pick-up Truck Verbindung nach Anlong Veng (letzte Zuflucht von Pol Pot und den roten Khmer. Hier ist er auch gestorben und verbrannt worden), dann weiter nach Sa Em, Wechsel auf einen 4WD bis Kor Muy am Fusse des Tempelbergs Prasat Preah Vihear.
Touristen dahin gibt es wohl nicht viele, aber fuer 20 Dollar (immer noch ein stolzer Preis hier, es sind wohl um die 150 km und ca. 6h Fahrt) machen wir uns auf den Weg.
Wir haben ja schon einige Fahrten hinter uns - hier zum Beispiel. Aber was uns hier erwartet, ist hart und wie meinte Socheat, unser Tuk Tuk Fahrer der vorherigen Tage, 'taking pick up truss is very local but dusty experience, call me when you come back'. Wir betrachten den Pick-up und fragen uns, wie und wo da noch Platz ist!? 231220092556.jpg
Juergen holt noch schnell Staubmasken am Kiosk, als er zurueckkommt, haben schon einige Platz genommen, oben drauf...auf der Ladung. Und es kommen noch mehr, Passagiere und Saecke, hier noch ein paar Reifen, dort noch ein Stuhl und meterhohe Topfpflanzen, festgezurrt, geknotet, was geht. Wir oben drauf mit den anderen 12 (exklusive vier Kids und zwei Babys), in der Hoffnung, dass das auch alles so haelt. Juergen fragt, was die aeltere Frau am Wagen macht. Sie geht langsam drumrum. Die Haende in Gebetsstellung und eingeklaemmten Raeucherstaebchen. Sie umkreist den Wagen und murmelt leise etwas vor sich hin, den Kopf dazu nickend.
Alles klar, drei mal Glueck fuer unsre Tour. Wir denken nicht weiter drueber nach, was alles passieren kann, wird schon gut gehen.

Die Fahrt wird in der Tat ein Abenteuer. Die Strassen sind, bis auf die letzten 100 Kilometer reine Staubpiste, halbwegs loecherfrei und der Fahrer ist kein Kamikaze. Aber der Schluss hat es in sich. 231220092559.jpg Mit 80 Sachen durch die Reisfelder, Dauerhupe, roter Staub und Sand ueberall. 231220092557.jpg
Die Khmer nehmens locker. Das Maedel neben uns schluerft zu Melanies Ekel gemuehtlich ihre frischen Muscheln. Es knackt, spritzt und glibbert und irgendwie macht es auf uns gar keinen appetitlichen Eindruck, aber ihr schmeckts sichtlich.

Als wir nach sechs Stunden ankommen, wird uns bewusst, wo wir gelandet sind. Melanie hat sich auf ein 'romantisches erstes gemeinsames Weihnachten' in den zurueckgezogenen Bergen gefreut.
Hauptschauplatz ist die Strassenkreuzung, wo Muell abgefackelt wird, Essensstaende frisch Gebackenes anbieten und Motorradfahrer auf Kundschaft warten. 251220092579.jpg Wir werden laufend gemustert, viele Touristen kommen im Moment hier wohl wirklich nicht her.
Unser zu Hause wird ein Guesthouse mit vier Zimmern. Zwar kein fliessendes Wasser, aber sonst wirklich ganz ok.
231220092560.jpg Blick aus dem Fenster
Am 24. werden wir um fuenf Uhr morgens abgeholt, es geht mit dem Moto auf den Berg zum Sonnenaufgang.
Was wir auch wirklich schaffen mit zwei Notstops, der Motor wird viel zu heiss und muss mit einer Wasserdusche gekuehlt werden.

Es daemmert, der Himmel wechselt von tiefschwarz auf hellere Graublautoene, dann das erste Rot, bis sich ein grosser rot orangener Ball am Horizont hebt, ein grossartiger Anblick.
241220092569.jpg Unter uns die Reisfelder, ein Blick ueber Kambodscha.

Den Rueckweg gehen wir zu Fuss. Jetzt sehen wir auch was uns Nachts entgangen war. Der Tempelhuegel ist ein einziges Militaergebiet. Schuetzengraeben und Bunker ueberall und jede Menge Soldaten. Hoert sich aber dramatischer an als es ist. Wir unterhalten uns mit einigen und alle sind neugierig herauszubekommen, wo wir herkommen und erzaehlen uns von ihrem Alltag hier.231220092563.jpg
Hintergrund der Militaerpraesenz ist ein Grenzkonflikt mit Thailand wegen der Tempel. Trotz intl. Rechtsprechung Anfang der 60er, dass die Tempel Kambodscha gehoeren, behauptet Thailand das Gegenteil. Zuletzt haben sie Mitte 2008 versucht, Preah Vihear einzunehmen, seitdem war es friedlich. Und nachts scheinen die Khmersoldaten ja auch zu schlafen ;-).

Den restlichen Tag verbringen wir im Resto an der Kreuzung und versuchen, ein Weihnachtsmenue zusammenzustellen (was aber nicht wirklich gelingt, sodass wir das spaeter nachholen muessen) und haben ansonsten viel Spass mit unserem Point-it Bildwoerterbuch und den Leuten im Resto. 241220092576.jpg Hier aber auch noch ein Bild von uns mit Weihnachtsschmuck am Strassenrad!!!

Um nicht nochmal einen Pick-up nehmen zu muessen, organisieren wir uns fuer den naechsten Tag ein shared Taxi. Das heisst, dass sich bis zu acht Erwachsene in einen Toyota Camry (vier vorn, vier hinten, plus Kids) setzen, der sich dann mit 100 Sachen und einem guten Luftfilter (der von unserem Auto geht auf halbem Weg leider ein) auf den Weg zurueck macht.

Wir kommen wieder heil in Siam Reap an, von wo aus wir direkt mit einem weiteren Taxi nach Battambang fahren.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Im Reich der Khmer

Es wird wieder abenteuerlich.
Wie verwoehnt waren wir die letzten Wochen und Monate. Seit Bolivien reiner Luxus. Das aendert sich jetzt aber wieder. Thailand oder zumindest Bangkok ist zwar schon anders in allem was wir so kennen, aber dennoch etwas westlicher.
Wir sitzen im Bus - die letzte lange Busfahrt ist schon wieder etwas her - zur Grenze zwischen Thailand und Kambodscha und dann weiter nach Siam Reap.
Der Grenzuebergang ist ziemlich gross und es ist richtig viel los. Der eigentliche Grenzwechsel koennte nicht dramatischer sein. Unter der Bruecke, die ueberquert werden muss, windet sich ein stinkendes kloakiges Gerinsel voller Muell.

Kambodscha ist arm. Sicher das aermste Land, durch das wir bisher gekommen sind. Bolivien war auch sehr arm, aber anders. Nicht existentiell. Hier haben wir ein anderes Gefuehl, etwas bedrueckender, wobei wir noch nicht genau sagen koennen, was die Laender genau unterscheidet.

Siam Reap empfaengt uns aber herzlich und wie so oft darf man von materiellen Westen nicht auf die Menschen schliessen. Klar ist jeder an den Dollars interessiert, aber, fair enough, wer soll es den Maedels und Jungs veruebeln.

Die Flagge Kambodschas stimmt uns auf die kommenden Tage ein. Von den Fahnenmasten prangt das Relief von Angkor Wat. Siam Reap, was so viel heisst wie 'den Siamesen in den Hintern getreten zu haben', ist die Stadt bei Angkor, auch heute noch das Zentrum des Khmer Reiches. 201220092511.jpg Zwar nicht politisch, aber den Touristen sei Dank, wirtschaftlich und natuerlich kulturell. Angkor ist die Tempelstadt im Dschungel und fuer jeden, der Tomb Raider gespielt oder gesehen hat, ein bekannter Schauplatz.

201220092504.jpg Silkcottonbaeume ueberwuchern die alten Ruinen.

Zwischen den Ruinen die zahlreichen Verkaufsstaende und es wird immer gelacht, wahrscheinlich viel ueber Touristen, aber auch gern ueber sich selbst.'Hey Mr. want some drink? Have cheap cold coco nut!'
Hey Mr, Cheeeep, hi hi hi hi hi'. Alles grinst. Die Maedels, zwanzig, aber sehen aus wie zwoelf, nach acht Jahren Schule Strassenverkaeuferin -
'My Friend, Lady, Madam. ... Want to buy?'- geben nicht auf. 'I have a book (genau das gleiche haben wir schon), 'oh, no problem Mr., buy a second one from me Mr! One for you, one for Madam. One Dollar Mr.?'
Kambodscha ist ein 'one dollar country' zu sein, egal ob Buch, Ananas oder die Tuk Tuk Fahrt.
'Hey Lady, I remember you and when you come back (vom Tempel) you maybe buy ?!' ;-)

Alle sind sehr sehr offen und wir werden taeglich einfach so angesprochen, sobald jemand etwas Englisch kann, wird versucht zu kommunizieren. Wenn das nicht geht wird auch schon mal die Schwester per Handy angerufen um die Bestellung im Resto aufzunehmen.
Alle sind interessiert und erzaehlen gerne ueber sich und ihr Land.

Wir verbringen insgesamt drei Tage bei den Ruinen Angkors. Wir besichtigen zahlreiche Tempel und die riesigen Anlage mit Tuk Tuk und Fahrrad.

221220092542.jpg Wir auf den 60er Fahrraedern

Nach dem vierten oder fuenften koennen wir die hindu-/buddhistischen Reliefs schon fast selbst entschluesseln, nur mit den alten Herrschernamen haben wir Muehe.
Es gab Jayavarman VII , oder Suryavarman II, Dharanindravarman II und so weiter...
201220092517.jpg Angkor Wat
221220092544.jpg Angkor Thom
201220092494.jpg Bayon
211220092527.jpg Banteay Srei 211220092530.jpg Sunset vom Phnom Bakheng

Neben all der prunktvollen Geschichte Angkors ist die Armut um uns nicht zu uebersehen. Fast an jeder Ecke stehen Schilder von Hilfsprojekten aus aller Welt, um zumindest das Notwendigste sicherzustellen - Wasserpumpen und Unterkuenfte. Ein Lehrer auf einer Busfahrt erzaehlt uns, dass er in trockenen Monaten oft mit seiner Klasse in den Wald geht, um Essen und halbwegs sauberes Trinkwasser zu suchen...

Unser Plan fuer die naechsten Tage und Weihnachten ist es, in den Norden nach Prasat Preah Vihear zu fahren. Allerdings ist noch nicht ganz klar, wie wir da hin kommen. Busse gibt es anscheinend nicht und ein private Taxi fuer 150 Dollar ist uns zu teuer. Mal sehen...

Samstag, 19. Dezember 2009

Four Nights in Bangkok

Der Flugtag nach Asien war lang. Hinzu kommt, das wir die letzte Nacht auf Raro durchgefeiert haben. Ein gebuehrender Abschluss unseres Pazifik Ausflugs. Bedauernswerterweise verlieren wir auch noch einen Tag beim Ueberschreiten der Datumsgrenze zwischen Tonga und Neuseeland.
Ueber die zahlreichen Kiwi Urlauber auf den Cooks haben wir Neuseeland etwas kennengelernt, dennoch aber kein sonderliches Interesse hier einen laengeren Stop einzulegen.
Wir sind neugierig auf Asien und obwohl Juergen Bangkok schon kennt (der Telekom sei Dank), wird es sicher spannend die fast sieben Millionen Einwohner Stadt zu besuchen.
Da wir etwas spaeter ankommen, haben wir ein Hostel reserviert, sind aber nicht sicher, ob das auch wirklich geklappt hat.

Exotisch wird es, als wir am Hostel aus dem Taxi steigen. Warme, schwuele Luft schlaegt uns ins Gesicht. Das Atmen faellt schwer. Das Gepaeck, speziell das von Melanie, in dem inzwischen vier Kilo Sand der letzten Straende mitfahren.  ;-)
Ob es denn eine Reservierung gibt fuer uns? Nein, sieht nicht so aus. Gibt es denn noch ein Zimmer? Ja, schon. Was kostets? Oh, stimmt wir sind in Thailand. Das Zimmer kostet umgerechnet drei Euro pro Nase, zugegeben absolut nichts besonderes und nur mit Fan/Ventilator, aber ok und fuer den Preis eines Kaffees auf Tahiti. Alles klar, wir checken ein. Nach dem langen Flug und der kurzen Nacht - nur drei Stunden Schlaf in den letzten 48 - lassen uns sofort umkippen und einsctpjapgmg......

Wats und Klongs ueberall. Aber vor allem Essstaende. So viele, dass man meinen koennte, in dieser Stadt wird nur gegessen. Wir lassen uns die Teller voller Noodles und frisches Obst in kleinen Haeppchen schmecken. Trinken frische Mango Shakes. Mal sehen was der Magen so vertraegt.

Wats sind die Tempel und was fuer ein Unterschied zu den christlichen Kirchen. 161220092461.jpg Wahrscheinlich aehnlich reich, aber hier haengen keine Hingerichteten, sondern laechelnde Buddhas. 161220092452.jpg Manchmal auch liegend und riesig oder einfach nur meditierend und entspannt. Allein der Vergleich sagt schon alles ueber die Glaubensunterschiede und das spiegelt sich in der Kultur wider. 161220092476.jpg Solche Fratzen findet man aber auch hier.

Die Klongs waren mal die Lebensadern der Stadt, von denen nicht mehr allzuviel uebrig ist, aber dennoch ist richtig viel los am Wasser. Und was frueher die Wassertaxis waren, sind heute die immer verfuegbaren Tuk Tuks. Die Dreiraeder sind ueberall und die Aufforderung zum Einsteigen 'Tuk Tuk?' kommt von jeder Strassenecke.
Fast so wie die zur Massage. 'Massass?' Ueberall wird in Schaufenstern und im Liegestuhl draussen vor dem Salon massiert und geknetet. (1h Thai-Massage 180 Baht=3,50 €...)
Wir schlendern weiter durch die Stadt zum Wat Pho und Wat Arun.
Das Wat Arun 161220092459.jpg, fahren mit dem Boot ueber den Fluss. Unser Boot gibt leider zwei Stationen spaeter den Geist auf bzw. zuviele Wasserpflanzen verfangen sich in der Schraube. Jedenfalls muss alles aussteigen und warten. Es kommen weitere Boote vorbei, aber in keines koennen wir einsteigen. Zuerst, da wir zu weit weg sind und sich alle vordraengeln mit allem was ein Thai zu bieten hat. Aber selbst, als wir ganz vorne stehen, werden wir zurueck gepfiffen. Die Stegwaerterin schreit und fuchtelt wild mit den Armen. Inzwischen hat sich ein Tourigrueppchen gebildet. Wir schauen uns hilflos an, bis dann bei genauer Beobachtung und einer Erinnerung an einen Absatz im Reisefuehrer sich die Sache aufklaert. Kleine bunte Faehnchen an Deck der Schiffe geben die Art des Gefaehrts an. Lokale Faehre (keine Fahne), Shuttle (orange), Express Boot (gelb gruen).
Muss alles seine Ordnung haben.

Am letzten Tag noch zum Golden Mountain, auf dem Weg zu Jim Thompsons Huette, einem Unternehmer der frueher Holz gefaellt hat und jetzt auf Textil macht - nette Marke.

Wir fahren Bus und Sky-Way, schaffen es sogar bis zu den billig Handies in der MBK Shopping Mal. Wobei so billig sind sie dann auch nicht. Das Nokia N97 mini kostet hier neu auch 400 Euro. Replikas gibt es davon leider noch nicht. Der grosse Bruder waere mit 120 Euro schon eine Ueberlegung wert, aber mal sehen ;-)
Das IT Shopping Paradies, hier gibt es noch viel mehr Elektronik, ist die Pantip Mall. Ueber fuenf Etagen alles was das Computerherz begehrt. Eine neue Tastatur fuers Netbook (unsere Returntaste ist kaputt) sind uns jedoch keine 60 $ wert, wir ueberbruecken mit einer kleinen Externen fuer 4 $.
Ach ja, was hier Software kostet, wollt ihr gar nicht wissen. Und DVDs und Musik und .... eieiei, alles wird auf Anfrage auch gleich auf den iPod/Gadget deiner Wahl gespielt. Super!
181220092484.jpg
Auch nicht ohne sind diverse Ausweise, die man sich auf der Strasse machen lassen kann. Noch Student? Internationale Presse? Fotograf? Oder doch noch eine New York Driver-Licence gefaellig? Kein Problem.

Die Tage vergehen wie im Flug, die 'Four Nights in Bangkok' sind schneller rum als gedacht, weiter gehts nach Siam Reap in Kambodscha. 171220092480.jpg Ach ja, es weihnachtet schon sehr!!!

Dienstag, 15. Dezember 2009

Kia Orana Cook Islands

Viel schoener noch als das, was wir bisher auf Tahiti gesehen haben, erwartet uns auf den Cook Islands. Speziell Aitutaki ist einfach paradiesisch. Weisser Strand, Palmen, Wasser in allen Farben. Die Lagune ist riesig und die Straende umfassen die ganze Insel mit einsamen Buchten und Palmen, die bis ins Meer ragen.

Nach zwei Tagen auf Rarotonga haben wir Fluege nach Aitutaki gebucht - quasi als Ersatz fuer Bora Bora - und wir wurden nicht enttรคuscht.
Wir wohnen in einem kleinen Appartment direkt am Strand und mit einem Blick...
Wir gehen jeden Tag schwimmen, wobei wir es anders machen als die Einheimischen. Die nehmen sich den Plastikstuhl mit ins knietiefe Wasser und sitzen da erstmal. Sie sitzen lang, sicher zwei Stunden und erholen sich dabei vom taeglichen Arbeitsstress. Wobei wir nicht genau wissen, was auf dieser - Insel mit dem siebtschoensten Strand der Welt - stressig sein soll. (Aber interessant, selbst Strandschoenheiten scheinen noch steigerungsfaehig zu sein. Auch gut, man braucht ja Ziele in Leben.)

081220092362.jpg So sieht es hier ueberall aus!
Wir geniessen die perfekte Postkartenidylle und fangen an, bei perfektem Wetter hauptsaechlich am Strand auf der Liege zu faulenzen und Buecher zu lesen.

Ein Ziel unserer seits war es natuerlich auch hier tauchen zu gehen. Wir werden bei Onu, der Name unseres Guides heisst uebersetzt Schildkroete, fuendig. Die Tauchgaenge sind ok, aber was den Haicount betrifft, nicht mit Tahiti zu vergleichen. Hier ists eher so, guck mal ein Hai da vorne (grauer Umriss in 10 Meter Entfernung). Wo? Ach da! Und weg ist er wieder...
Aber auch so ganz nett hier durch die Unterwasserwelt zu schweben, kleine Hoehlen zu durchtauchen und ueber Korallenriffe zu gleiten.

Der Hoehepunkt ist unsere 'Lagoon Cruise' am letzten Tag. Wir besuchen unter anderem One-Foot Island, gehen an den schoensten Stellen schnorcheln, spazieren ueber einsame Straende und schwimmen durch die Lagune.

081220092364.jpg Man sieht es kaum, aber es hat ueberall Fische da unten... und anderes Zeugs ... 081220092359.jpg ...

081220092368.jpg ... und oben eigentlich nicht so viel ;-)...

081220092369.jpg ... wenn da nicht zwei tolle Fotomotive waeren...

081220092380.jpg ... waere es schon wieder fast langweilig ...

081220092368.jpg ... nur weisser Sand hier ueberall ...

Aitutaki war mit eins der schoensten Plaetzchen, die wir bisher so gesehen haben. Wer die Moeglichkeit hat, mal in die Richtung zu fliegen - von L.A. sinds grad mal neun Stunden und von Auckland nur etwas ueber drei nach Rarotonga.

Dorthin fliegen wir nach einer Woche auch wieder zurueck und kommen wie schon die Tage zuvor im Rarotonga Backpackers unter.

Raro am Strand: 131220092435.jpg

Ein sehr nettes Hostel direkt am Meer und einer netten Mischung an Leuten - die uebliche handvoll Kiwi-Surfer, Kanadier, Schweizer(innen), UKs, Commerzbank Deutsche (gleich zwei - denen scheint es also allen noch ganz gut zu gehen - Markus wir wissen gar nicht warum Du immer so jammerst zzz..). Und nicht zu vergessen Wiikk. Wiikk ist aus Finnland und nein, das nicht, gar nicht redescheu, aber ja, das doch, sehr dem Alkohol zugeneigt. Wiikk schlaeft meistens nachts auf der Couch ein und startet den Tag gegen elf mit einem (ausgezeichneten) Vailima - Bier aus Samoa. Wir, insbesondere Juergen, schliessen uns leider mehr als einmal an. Aber, was sollen wir sagen; man soll die Feste feiern wie sie fallen. Hier sind wir auf Inselzeit und sie fallen fast taeglich. 111220092420.jpg Island time matters!

Das bedeutet aber auch, das wir ausser tauchen gehen (wir sehen beide unseren ersten Eagle-Ray. Sehr schoen und grazioeus, wie der so durchs Wasser fliegt, Mel sieht die ersten Turtels) fast gar nix machen. Inselueberquerung ist gestrichen, Schnorcheln zu weit weg, Schwimmen nicht so schoen einfach vor der Haustuer und die Party Naechte in Downtown Raro verkuerzen die darauffolgenden Tage ebenfalls.

111220092425.jpg Mal wieder was fuer unsere Cocktail Sammlung. 121220092429.jpg Finnen halt...

Aber wir geniessen alles und haben viel Spass auch gern mal nachts um drei im Pool.

Einen Monat haben wir auf den tropischen Inseln verbracht. Sind allen Gefahren aus dem Weg gegangen. 111220092422.jpg Wir bereiten uns auf die kommenden Festlichkeiten vor 111220092415.jpg Weihnachtsbaum auf Cookish

Haette evtl. etwas laenger sein koennen, oder besser nicht, sonst waere es evtl. sehr viel laenger geworden und was waere dann aus Asien und Afrika geworden!?
Wir freuen uns jetzt darauf, ab Bangkok erwarten uns sicher ereignisreiche Tage.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Franzoesisch Polynesien

Was fuer ein Stress die letzten Monate ;-)!

Dschungelabenteuer, wilde Tiere, Berggipfel, Kilometer lange Wanderrouten, Radrennen, schlaflose Nachtbusfahrten, Kap Horn Umsegelungen, ein Staedtetrip nach dem anderen. Wir brauchen Urlaub!!!

Es trifft sich gut, dass wir gerade unweit tropischer Inseln sind. Wir fliegen nach Tahiti!

Wir sind um sechs Uhr wach. Es ist warm. Der Blick aus dem Fenster unseres B&B auf der Hauptinsel verheisst Suedsee pur. Sonne und tropische Hitze in Pappeete.
Schon die Ankunft war vielversprechend.

Selbst nachts um 00:00 Uhr hatte es 25 Grad, wir werden von den Inselschoenheiten mit einer Tiare begruesst 281120092264.jpg und die Ukulele Band am Flughafen spielt gross auf 8-).Den Einreiseschock haben wir ueberlebt, es gibt KEINEN Tahiti Stempel im Pass!? Wir waren 'entsetzt' und haben kurz ueberlegt, uns selbst einen zu basteln. Mal sehen...

Leider ist das Schiff, mit dem wir ueber die Inseln hoppen wollten, auf Monate ausgebucht - kein Wunder bei nur 12 verfuegbaren Plaetzen :-/ Dies zwingt uns, das Flugzeug zu nehmen und unsere Route leicht einzuschraenken. Wir werden stressfrei auf zwei der zahllosen Inseln jeweils eine Woche bleiben. Zuerst geht es nach Huahine und dann nach Morrea. Wir ueberlegen ob wir auch Bora Bora einen Besuch abstatten, verzichten dann aber. Es ist zwar sicher mit die schoenste Insel hier, aber auch die mit den meisten Touris. Erfahrungsberichte von Reisenden geben uns Recht und da Bootchartern hier unverschaemt teuer ist, verschieben wir Bora Bora aufs naechste Mal ;-).

Auf Huahine kommen wir sehr nett bei Christelle und Terii unter, einer insgesamt siebenkoepfigen franzoesisch-polynesischen Familie. Wir campen direkt an der einsamen Lagune und geniessen den ersten Abend.
201120092180.jpg

Huahine bedeutet uebersetzt 'schwangere Frau', warum sehen wir beim Besuch im Hafen.

231120092198.jpg Kommt dem sehr nah.

Tuerkisblaues Wasser, ueberall wuselts vor lauter Fischen und einige hundert Meter entfernt tobt die Brandung am Riff und bildet einen weissen Streifen aus Wellen und Gischt, dahinter der tiefblaue Ozean.

251120092223.jpg Blick vom Strand in die Lagune

Uns haelt nichts mehr an Land, wir schnappen uns Masken, Schnorchel und Flossen und stuerzen ins Wasser. Super schoene Korallen und jede Menge Fische. Wir lassen uns treiben, beobachten Snapper, Parott-, Trumpet-, Triggerfishes (die deutschen Namen muessen wir bei Gelegenheit mal recherchieren...).
Als Juergen ploetzlich 'bremst' und quasi aufrecht im drei Meter tiefen Wasser steht, weiss Melanie sofort dass etwas nicht stimmt. Hoffentlich nichts Groesseres als der Hecht, den sie beim letzten Tauchgang bei vier Grad Wassertemperatur in Gross Rohrheim gesehen hat...
Juergen hat in der Tat ploetzlich inne gehalten, da vor im ein grauer Schatten durchs Wasser huschte. Eine Bewegung, laengliche Form und eigentlich nur die Umrisse, aber es war ein Hai. Ziemlich sicher. Der letzte Tauchgang ist bei ihm zwar auch schon fuenf Jahre her, aber auch da waren es Haie. Bullsharks, ob es die hier auch gibt? Das waere eher nicht so schoen, denen beim Schnorcheln zu begegnen. Wir haben ganz schoen geguckt, als die Siluette abermals vor uns auftaucht, Juergen vorn, Melanie versteckt direkt hinter ihm, Sicherheitspuffer...
Zwischen den beiden Korallenbloecken vorne kommt ein Hai direkt auf uns zu. Wir sind ca. fuenf Meter entfernt, als er nach links dreht und uns von der Seite beobachtet. Aus der Entfernung ist es jetzt ein Leichtes, die weisse Spitze an der Rueckenflosse und Finne zu erkennen. Vor uns dreht ein netter zwei Meter Weissspitzen Riffhai seine Bahnen, voellig harmlos.
Es ist wunderschoen, den eleganten Tieren zuzusehen und leider auch nach 35 Tauchgaengen immer noch selten. Mit sanften, ganz leichten Schlaegen der Schwanzflosse zieht er neugierig umher. Nach einer zweiten Inspektionsrunde dreht er ab und verschwindet vor uns ins tiefere Wasser. Etwas aufgeregt und inzwischen auch etwas zitternd - natuerlich wegen Kaelte - machen wir uns auf den Rueckweg.
Kaum im Meer, schon einen Hai gesichtet. Nicht schlecht fuer das erste Schnorcheln und eine gute Einstimmung fuer die kommenden Tauchgaenge.

Das hier gerade die Regenzeit beginnt, bekommen wir aber auch mit, es regnet fast zwei Tage komplett durch. Alles ist nass und bleibt es auch.

Samstag wird in Huahine gelaufen. 211120092193.jpg Der lokale Laufverein laedt ein zur 'Grande Boucle'. Zwar nur eine 25 Kilometer Staffel, aber immerhin. Bei der Hitze reicht auch das aus. Da ein maennliches paar Beine der Familie ausgefallen ist, springt Juergen kurzerhand ein.

Ob er denn auch schnell ist, fragt der Kurze fuenfjaehrige am naechsten Tag und testet Juergen beim Sprint durch den Garten. Juergen besteht. 211120092192.jpg Und ist laufbereit.

Andere schauen zu: 251120092232.jpg

Samstag frueh um acht gehts los. Juergen laeuft die zweite Teilstrecke ueber acht Kilometer. Zwar nicht im Lauftraining, aber trotzdem nur 37 Minuten! Entlang der Lagune und gegen sieben andere Teams. 37 Minuten und das bei der Hitze. Juergen schwitzt, der hochrote Kopf, zusammengebissene Zaehne und kleine zugekniffene Augen lassen auf keinen guten Laufstil schliessen. Es ist ausser Atem, aber immerhin Dritter geworden und ganz zufrieden. Zeit auf die Ersten konnte keine gut gemacht werden, aber es kamen auch nur 15 Sekunden dazu.
Er haette sich eigentlich auch gar nicht so anstraengen muessen. Die dritte Teilstrecke laeuft der Cousin der Familie, der gerade auf Tahiti stationiert ist. Der Kurze nennt ihn Speedy Gonzales. Ebenfalls acht Kilometer misst die dritte Etappe, aber mit zwei Bergen dabei, darunter einer mit einer 15 Grad Steigung, uff. Uns wird beim Zuschaun schon schlecht, aber der Cousin ist bester Laeufer des Militaerregiments und braucht nur 32 Minuten(!). Aaaja, Danke.
Wir gewinnen den Lauf mit drei Minuten Vorsprung. Waehrend die Plaetze drei und zwei Huehnchenschenkel bzw. -brust erhalten, sahnen wir ein Kalb ab(!?). Es muss aber noch eingefangen und spaeter im Supermarkt abgeholt werden. Sehr franzoesisch hier alles... Die Sieger erhalten immerhin noch einen Blumenkranz zum Umhaengen, sehr schoen anzusehen und eine nette Erinnerung.

Gefeiert wird abends, wir sind zum Essen eingeladen. Der Fisch dazu wird zuvor noch frisch in der Lagune harpuniert. Hm, 'poisson cru a la tahitienne', grossartig.

Was sonst noch tun? Wir gehen tauchen. Wir finden eine nettes kleines Tauchcenter und sind zu Dritt mit dem Guide. 231120092205.jpg Wir auf dem Boot.

Schon der erste Tauchgang im Meer fuehrt Melanie auf 22 Meter. Kaum unten angekommen, schon kreuzt der erste Blacktip Reefshark unsere Bahn. Wir waren durchs Briefing vorbereitet. Hier zu tauchen, heisst mit Haien zu tauchen. Wir findens klasse und auch beim zweiten Spot dauert es nicht lange. Als wir den Rand der Riffs erreichen, tauchen die ersten grossen Grauhaie auf. Im Vergleich zu den kleinen Riffhaien nochmal was anderes, viel groesser und mit dem grossen Ruecken noch haifoermiger. Sehr Majestaetisch!

Was natuerlich auch nicht fehlen darf ist das Kajaken. Selbst dabei kann man die Wasserwelt beobachten und die Lagune unsicher machen.
Auf dem Rueckweg haben wir Glueck. Wir geraten mit den Kajaks in die Brandungs Wellen. Erst ganz nett, wir surfen auf ein zwei Wellen. Dann geht aber alles sehr schnell und wir werden abgeworfen und ganz schoen umher geschleudert. Es passiert aber nichts ernstes und wir kommen mit ein paar Kratzern und blauen Flecken uebers Riff.

Nach fuenf Tagen verlassen wir Huahine Richtung Moorea, der Nachbarinsel von Tahiti.
Moorea ist viel belebter aber auch hier finden wir ein nettes Plaetzchen an der Westkueste hinter der Cook-Bay.

Und was fuer Tauchgaenge hier!
Der erste fuehrt uns zu Lemon Sharks. Die acht Blacktips die uns fast den ganzen Tauchgang begleiten, sind schon klasse. Aber die grossen Zitronenhaie dazwischen, das ist sehr sehr geil! Die restliche Unterwasserwelt vergisst man fast bei dem Anblick, aber es ist absolut nicht normal so was.
Und was sollen wir sagen, auch der naechste Tauchgang unvergesslich. Wir ankern unweit des Riffs. Im Wasser die ersten Haie, die uns erwarten. Sollen wir da wirklich rein?

271120092256.jpg Foto muss noch gedreht werden, aber so oder so schwer zu erkennen und das naechste mal nehmen wir eine Unterwasserkamera mit!!

Aber klar, rein und runter! Du kippst ueber Bord, sortierst Dich kurz, pruefst ob alles klar ist, Maske und Mundstueck sitzt. Kontrollblick zum Boot, alles ok. Der erste Blick um einen rum und sofort ein Hai neben einem. Keine Bedrohung, eher wie eine Aufforderung zum Spielen, oder eben zum Tauchen ;-)

Wir gehen runter und hier ein echtes Kompliment an Melanie, grad mal der vierte Tauchgang im Meer und alles sehr sicher und gar keine Probleme oder Angst. Klasse!
Wir besuchen Tiki, die versenkte Statue. Aber natuerlich wird Tiki die Show gestohlen, diesmal von mehreren grossen Grauhaien, die uns neben den Blacktips begleiten. Wir entdecken junge Whitetips und die Unterwasser- Haizahnklinik, in der Putzerfische fuer die richtige Mundhygiene der Haie sorgen.
Allein der Aufstieg zum Schluss ein glorreicher Abschluss, als wir zwischen 17 Blacktip, die um uns rumschwimmen, wieder an Bord gehen. Traumhaft schoen das Tauchen hier!

Der Blick zum Strand 271120092254.jpg Am Berg sieht man die Luxus Unterkuenfte fuer 500 Euro pro Tag.

Aber auch sonst geniessen wir. Die Straende, das warme Wasser und die tropische Sonne.

Auch auf Moorea campen wir. Moorea hat nochmals schoenere Ecken als Huanhine.

261120092236.jpg Morgens beim Fruehstueck :-)

281120092270.jpg Abends mit dem einem der drei Black-Tips, die durch die Lagune jagen. Etwas schwer zu erkennen, aber superschoen anzusehen, wenn ploetzlich die Rueckenflosse aus dem Wasser steigt.

261120092242.jpg Wir gehen schwimmen,von Insel zu Insel, manchmal  mit, manchmal ohne Maske ;-) 271120092247.jpg 261120092244.jpg und lassen die Seele baumeln...

Wir wandern ueber die Insel. 301120092272.jpg Rechts die Cook Bay, in der damals Captain Cook gelandet ist und in der spaeter der Film Die Meuterei auf der Bounty gedreht wurde.

Nach zwei Wochen franzoesisch Polynesien gehts zur britischen Variante auf die Cook Islands.