Über rund 25 km und 800 Hoehenmeter erstreckt sich die 2,5 Millionen Einwohnerstadt vom hoechsten Punkt in El Alto auf 4.000 Meter zum niedrigsten in der Zona Sur in einem gewaltigen Canyon, der von mehreren hundert schneebedeckten Fuenftausendern umringt ist, ganz im Sueden der heilige Illmani mit sogar 6.439 Metern.
Der Illmani (Afugenommen mit der Digi - Juergen hat endlich Ordnung auf dem Netbook und vielleicht kommen jetzt mal oefter “schoene” Bilder…
La Paz soll die einzige Stadt weltweit sein, wo die Armen von oben auf die Reichen blicken.
Fragt sich was einem lieber ist… :-/
Apropos Fuenftausender. Unweit von La Paz liegt die hoechste Skipiste der Welt. Auf dem Hang des Chakaltaya („Die kalte Brücke“) kann man in den Sommermonaten, initiiert von einem Österreicher, Skifahren. Leider liegt im September kein Schnee, sodass wir zu Fuss auf die 5.400 Meter wandern. Zugegeben, zuerst ging es mit dem Bus auf 5.300 Meter ;-)
Also mehr Pisten für uns dann etwas spaeter in Argentinien, da liegt dann hoffentlich auch noch Schnee!
Der Blick vom Chacaltaya auf den Sechstausender Huyana Potosi, genau hinter uns. Hmmm, nett oder?
Doch wir wandern durch die Stadt, von Nord nach Sued und Ost nach West. La Paz ist - im Vergleich zu Lima - viel exotischer. Die Menschen hier tragen ihre traditionelle Kleidung, auf den unzahligen Maerkten geht es sehr bunt zu (am Sonntag verwandelt sich ein grosser Teil oberhalb des historischen Zentrums in einen einzigen Markt, die Staende sortiert nach Waren: Elektroartikel, Obst & Gemuese, Fleisch, ,.., Musik, etc), die meist gesprochene Sprache scheint uns Quechua oder Aymara zu sein. Westliches ist zwar sichtbar, aber nicht vorwiegend, was wir sehr geniessen. In der Stadt ein einziges Gewusel von Essenstaenden, Souvenirlaeden, Telefonshops, wandelden Kiosken, an denen man vom Klopapier ueber Plastikhuellen auch Schokoriegel und Guertel kaufen kann - alles eben. Wir haben keinen einzigen Supermarkt gefunden, alles spielt sich auf kleinen Marktstaenden ab.
La Paz hat kleine sehr huebsche alte Gassen rund um die Calle Sagarnaga, die zum mehr oder weniger historischen Kern gehoeren. HIer gibt es auch einen “witches market”, auf dem sich getrocknete Lamafoeten aneinanderreihen…hier ein Gluecksbringer, fuer uns ein etwas seltsamer Anblick …
…berks! Gibt es ansonsten in allen Groessenordnungen ;-)
Sehr schoene Plaetze wie die Plaza Murillo und Kirchen gibt es in La Paz auch.
Im Businessviertel finden sich schoene Hotels, einige Strassen weiter suedlich sehr viele Restaurants und Bars, hier unten wird die Stadt langsam reicher.
In der Calle Jaen, einer “Kolonialstrasse” im alten La Paz sind eine Reihe sehr interessanter Museen, die in den alten Haeusern ausstellen: im Museo Costumbrista wird die Gescichte Boliviens dargestellt und vor allem ueber die verlorenen Schlachten berichtet, nach denen Teile des Landes an Argentinien und Paraguay gingen, um den Zugang zum Meer - Chile hat sich dadurch zu Salpeterzeiten bereichert - trauert Bolivien heute noch. Im Museo de la plata und del oro findet sich Boliviens Gold und Silber Reichtum. Hauptsaechlich Schmuck aus der Zeit der Inkas sind in einem Saal mit dicker Stahltuer zu sehen. Das Museo del Litoral boliviano hatte leider geschlossen, dafuer waren wir noch in der Casa Murillo, die dem Nationalhelden Pedro Domingo Murillo gewidmet ist. Er hat am 16. Juli 1809 in Nuestra Senora de la Paz de Revolution proklamiert, um die Stadt von den Spaniern zu befreien.
Zu La Paz gehoeren aber auch einige Betrunkene und/oder Cocaabhaengigen, die bei Einbruch der Dunkelheit aus ihren Loechern kriechen. Nachts hinkt hier und da einer durch die Strassen, hin und wieder faellt einer um und steht nicht wieder auf. Drumherum Polizei und Guardias, die sich Schlaegereien auch gerne nur mal aus der Ferne ansehen und aus dem Weg gehen
Ganz im Sueden waren wir auch, aber nur um uns das Mondtal Mallasa anzusehen. Wuestenartige, vom Wasser und Wind abgetragene Formationen.
Mhmm, ja Mond halt.
La Paz. Eine Stadt, die uns sehr gut gefallen hat. Auch weil kontroverse, zwischen Historie, Tradition und Moderne auf bolivianische Art. Inmitten einer atemberaubenden Landschaft, umzingelt von Bergen. Jeder Zipfel Berg ist bebaut, ockerfarben sind die Haeuser aus der Ferne kaum zu erkennen.
Wir bleiben ein paar Tage.
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