Wir duesen weiter in den aeussersten Suedwesten Ugandas unweit der Grenze zu Rwanda und dem Kongo. Hier findet man noch die letzten Zufluchtsorte unserer naechsten Verwandtschaft, der Berggorillas.
Zuvor machen wir die Umgebung unsicher. Laufen zum nahe gelegenen Mutanda See und auf diverse Gipfel.
Highlight sind aber die Gorillas!
Der Weg dahin ist anstrengend, um sechs Uhr morgens schwingen wir uns auf Motorraeder und holpern ueber schlechte Strassen durch die Nacht.
Das Gebiet im Bwindi Nationalpark, in dem sich die letzten Gorillas Ugandas befinden, besteht aus ein paar Huegeln, ringsum dicht besiedelt und bewirtschaftet. Es sieht irgendwie enttaeuschend klein aus. Es reicht aber zum Glueck fuer genug Lebensraum fuer ca. 300 Gorillas.
Mit Guide und zwei bewaffneten Rangern gehts los, wir haben Glueck, damit ist unsere Gruppe vollstaendig. Als wir uns ca. eine Stunde durchs Dickicht den Berg hinunter ins Tal gewuehlt haben, sehen wir weiter unten einen ersten schwarzen Schatten, der sich durchs Gebuesch schiebt, weiter drueben knacken die Baeume, da ist wohl jemand am Werk.
Als wir dahin gehen, wo wir kurz zuvor den Schatten gesehen haben, sitzt ploetzlich der erste Riese direkt vor uns.
Und gleich daneben liegt ein anderer riesen Brocken im Gras und guckt sich erstmal genau an, wer hier zu Besuch gekommen ist.
Wir verharren einige Minuten und beobachten die Zwei. Es wird gegessen, sich im Gras gewaelzt und geguckt. (Einer gaehnt, wirkt noch verschlafen, ist aber vollgefressen, fast so wie Juergen morgens).
Ein riesiges schwarzes Fellknaeuel bewegt sich durch die Grasbueschel. Direkt vorbei an uns. Von wegen sieben Meter Abstand, wie uns beim Briefing gesagt wurde. Das waren nicht mehr als sieben Zentimeter. Juergen geht grad noch so aus dem Weg, Mel auch. Sich klein machen und wegdrehen haben uns die Guides gesagt. Gemacht getan. Alles geht gut, es sollte genug Platz zum Passieren sein. Mel kriegt aber dennoch einen kraeftigen Hieb in den Ruecken. Uff! Schon mal von 'nem Gorilla begruesst worden? Der Guide grinst und meint nur: 'Sorry, he just wanted to say 'hello' and 'get out of my way.' Alles klar, verstanden. Wir gucken uns mit grossen Augen an und sind sprachlos. Die zwei Riesen trotten weiter, wir hinterher. Bis wir ploetzlich mitten in der ganzen Gruppe stehen. Es ist nur eine kleine Gruppe von 18 Tieren. Zu sehen sind gerade zehn, Weibchen, drei Silverbacks, zwei Babies und weiterer Nachwuchs.
Der juengste Nachwuchs! Fuenf Monate alt.
Es wird gespielt...
... und geguckt!
Im wildesten Dschungel!
Es wird herumgetollt, die kleinen spielen, hangeln sich an Lianen entlang. Die Grossen essen, schlagen sich auf die Brust, prusten dabei. Der Nachwuchs rauft. Einmal wirds den Aelteren zu bunt und 200kg kommen den Berg herunter gejagt. Mit lautem Geschrei verschwinden zwei schwarze Fellknaeuel unter uns im Gebuesch.
Ein weiteres Maennchen kommt direkt auf uns zu und guckt etwas grummelnd und ziemlich herausvordernd in die Besuchergruppe. Ahh...was nun? Die Guides ruecken zusammen und geben ihm mit kleinen Handgesten zu verstehen, dass es hier nix zu tun gibt. Anscheinend ueberzeugt zieht er weiter.
Safari, das Alpha-Maennchen ist 28 und ein echter Silverback. Ein Riese. Dem hier zu begegnen ist wirklich atemberaubend. Stolz schreitet er durch seine Gruppe, als letzter haellt er alles zusammen und wuerdigt uns keines Blickes. Wir trauen uns kaum zu atmen (oder zu fotografieren :-/ ).
Wir bleiben insgesamt eine Stunde und beobachten. Bis alle zum Fluss gehen, nochmal zum Gruppenfoto posieren, bevor sie weiter in den Wald verschwinden. Ein letztes Mal zieht Safari an uns vorbei.
Es beginnt zu regnen und auch wir machen uns auf den Weg nach Hause.
Es ist mit das Beste, was wir bisher so in freier Natur gemacht haben und ein unvergessliches Erlebnis <:-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen