Sojorner Map

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Unsere Route

Montag, 8. März 2010

Nepal und der Sandakphu Trekk

Zuerst gehts mit dem Toy Train nach Darjeeling. Ja, da wo der Tee herkommt. Die Fahrt ist nett. Es geht rauf auf zweitausend Meter. Es ist kuehler, wie erhofft.
0103201030961.jpg Oben wird es immer finsterer...

010320103098.jpg Darjeeling, oder wie es hier ausgesprochen wird, 'Daaseling', ist eine Stadt in den Wolken auf steilen Huegeln. 080320103196.jpg
Enge Gassen, steile Treppen, Jeeps sind hier die Taxis und knattern dreckig und laut hupend durch die Strassen. Es ist indisch hier, aber rings um hat es auch schon was von Nepal und Tibet. Die Gesichter, die Sprache, das Essen ist anders.

Wir sind aber weniger wegen dem Tee und dem Essen hier als vielmehr wegen der Berge. Von hier aus laesst sich alles bestens organisieren. Darjeeling ist der Ausgangspunkt Richtung Nepal und Sikkim.
Schoen soll eine drei bis fuenf Tages Tour entlang der nepalesisch- indischen Grenze sein. Ziel sind die dreieinhalb Tausender Sandakphu und Phalut. Die Gipfel der Trekks sind eher sanfte Huegel - baumfrei und sehr trocken um diese Jahreszeit, aber der Weg selbst erlaubt Blicke auf den hoechsten Berg Indiens, den Kanchandjonga (8.598 Meter).
Ach so und natuerlich auf den Makalu (8.475 Meter), den Lhotse (8.501 Meter) und den hoechsten Berg ueberhaupt, den Everest (8.848 Meter). FREU!!!

Das Ganze klappt natuerlich nur, wenn das Wetter mitspielt und wie sagen die Jungs in den Reisebueros: 'I cant promise anything. The weather is changing fast in the mountains!'. Bis jetzt haben wir sehr viele Wolken gesehen hier. Hoffentlich wird es besser.

Also, fuenf Tage werden es, nur wir und unser indisch-tibetischer Guide Amir.
Der erste Tag startet in Maneybhanjyang und es geht direkt rauf nach Tonglu auf 3.200 Meter. Der Aufstieg ist steil aber schoen, das Wetter wechselhaft und ab dreitausend wirds spuehrbar kuehler. 040320103153.jpg Eine schoene Landschaft.
Die Welt hier oben ist eine Andere. Wir sind mehr in Nepal als in Indien (nicht nur gefuehlt, sondern auch geographisch ueberschreiten wir die Grenze).
Nepali, buddhistische Gebetsfahnen, tibetisches Essen. 030320103124.jpg :-)
Abends wird das Wetter leider noch schlechter. Nur der Kamin und super Chai in unserer 'Siddharta-Lodge' waermen.

Der zweite Tag bringt einen praechtigen Sonnenaufgang mit den ersehnten Blicken, zumindest auf Teile der Kanchandjonga-Range. 060320103167.jpg
Wir wandern durch bluehende Magnolienwaelder. Gespickt von rot und rosasot bluehenden Baeumen. Auch der Rhododendron blueht um diese Jahreszeit.
Gegen drei Uhr erreichen wir den Sandakphu und haben noch Zeit fuer ein paar Bilder aus Nepal.

Am dritten Tag haengen die Mundwinkel tief, nichts zu machen, das Wetter ist schlecht. Eigentlich mit die schoenste Teilstrecke, aber es ist kalt, neblig - die Wolkenfetzen ziehen um uns rum - der Wind blaest uns den ganzen Tag um die Ohren. Wir muessen aber weiter und gehen die 24 Kilometer Etappe bis zum Phalut so schnell wie moeglich.
Abends hellt nur das gute Essen unser Gemueht auf. Draussen ist es finster und wir sehen keine 10 Meter. 040320103161.jpg Es war eiskalt, das Lachen ist nur aufgesetzt!

Morgen ist die letzte Chance, einen Blick auf die Bergwelt zu erhaschen. Amir, unser Guide verspricht die Berggoetter anzubeten. Mal sehen obs hilft.

Beim Aufwachen, da kein Strom und Licht und ueberhaupt kalt waren wir schon um acht im Bett, blaest der Wind immer noch. Es ist viertel vor sechs. Sonnenaufgang ist so gegen sechs.
Aufstehen und gucken oder doch noch liegen bleiben? Die Neugier ist groesser! Schnell raus aus dem Sack und hin zum Fenster. Das Beten und Teller aufessen (nicht schwierig bei Amirs Kochkuensten) hat geholfen. Glueck, Glueck, Glueck!
Ein schoener neuer sonniger Tag bricht an.
Melanie ist samt Kamera schon unterwegs, als Juergen hinterher hechelt. Wir muessen auf den Gipfel, um von oben Richtung Norden zu gucken.

Mehr gibts nicht zu sagen, wir staunen und geniessen!
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Sieht natuerlich in echt noch ein wenig beeindruckender aus, der Kanchandjonga.

img_0787.JPG Und hier, wir da oben, hinter uns der Everest 8-) - mit Selbstausloeser
img_0874.JPG Nochmal in gross!!! (nicht taeuschen lassen, vorne rechts Makalu, mitte Everest, links Lhotse)

Der vierte Tag ist dann noch richtig lang. Zwar viel bergab, aber das ist oft anstrengender als bergauf.
Der Weg ist schoen. Es geht durch Bergdschungel, Bambus Waelder und abwaerts in tiefe Schluchten und einsame Doerfer an der Grenze zu Sikkim.
Wir uebernachten in einer kleinen netten Lodge am Fluss. 070320103188.jpg Melanie spaziert mit den Kids zur Schule.

Der fuenfte Tag ist kurz, zumindest, was das Laufen betrifft. Um zwoelf steigen wir in den Jeep (die fahren hier mit bis zu 15 Erwachsenen, 1 Kind, 2 Babys und 3 Mann aufm Dach ueber die Bergstrassen) zurueck nach Darjeeling (61 Kilometer). Kommen aber erst um sechs dort an. Wie die Strassen hier aussehen, erklaert sich somit von selbst.

Wir sind nach den insgesamt ca. 80 Kilometern erschoepft, aber haben wunderschoene Tage hinter uns.
Juergen hat zum ersten mal den Everest gesehen und hoffentlich kommen noch weitere Sichtungen dazu. Zum Beispiel ein Trekk bis zum Everest Basislager!?

Nach unserem kurzen, eigentlich gar nicht geplanten Abstecher in den Norden geht es jetzt aber wirklich Richtung Sueden. Wir fliegen nach Chennai, auch bekannt als Madras.

2 Kommentare:

  1. Mel, kriegst Du genug zu essen? Du siehst so dünn aus? oder hat der Jürgen das Bild nur verzehrt eingestellt?
    Und ich weiß genau, wer diesen Text geschrieben hat. Kann nur der Ösi sein. ;-)

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  2. Jojo, schon. Indisches essen :-). Macht ausserdem langfristig nicht gerade schlank, wenn wir uns die Damen hier ansehen. Das Bild ist nur was verzerrt. Oesisprache verraet dann doch hier und da ;-). War mal wieder schoen da oben.

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