Was fuer ein Stress die letzten Monate ;-)!
Dschungelabenteuer, wilde Tiere,  Berggipfel, Kilometer lange Wanderrouten, Radrennen, schlaflose Nachtbusfahrten,  Kap Horn Umsegelungen, ein Staedtetrip nach dem anderen. Wir brauchen  Urlaub!!!
Es trifft sich gut, dass wir gerade unweit tropischer Inseln  sind. Wir fliegen nach Tahiti!
Wir sind um sechs Uhr wach. Es ist warm.  Der Blick aus dem Fenster unseres B&B auf der Hauptinsel verheisst Suedsee  pur. Sonne und tropische Hitze in Pappeete.
Schon die Ankunft war  vielversprechend.
Selbst nachts um 00:00 Uhr hatte es 25 Grad, wir werden von  den Inselschoenheiten mit einer Tiare begruesst 

 und die Ukulele Band am  Flughafen spielt gross auf 8-).Den Einreiseschock haben wir ueberlebt, es  gibt KEINEN Tahiti Stempel im Pass!? Wir waren 'entsetzt' und haben kurz ueberlegt,  uns selbst einen zu basteln. Mal sehen...
Leider ist das Schiff, mit dem  wir ueber die Inseln hoppen wollten, auf Monate ausgebucht - kein Wunder bei nur  12 verfuegbaren Plaetzen :-/ Dies zwingt uns, das Flugzeug zu nehmen und unsere  Route leicht einzuschraenken. Wir werden stressfrei auf zwei der zahllosen  Inseln jeweils eine Woche bleiben. Zuerst geht es nach Huahine und dann nach  Morrea. Wir ueberlegen ob wir auch Bora Bora einen Besuch abstatten, verzichten  dann aber. Es ist zwar sicher mit die schoenste Insel hier, aber auch die mit  den meisten Touris. Erfahrungsberichte von Reisenden geben uns Recht und da  Bootchartern hier unverschaemt teuer ist, verschieben wir Bora Bora aufs naechste  Mal ;-).
Auf Huahine kommen wir sehr nett bei Christelle und Terii unter, einer insgesamt siebenkoepfigen franzoesisch-polynesischen Familie. Wir campen  direkt an der einsamen Lagune und geniessen den ersten Abend.

Huahine bedeutet uebersetzt 'schwangere Frau', warum sehen wir beim Besuch im Hafen.

 Kommt dem sehr nah.
Tuerkisblaues Wasser, ueberall wuselts vor lauter  Fischen und einige hundert Meter entfernt tobt die Brandung am Riff und bildet  einen weissen Streifen aus Wellen und Gischt, dahinter der tiefblaue  Ozean.

 Blick vom Strand in die Lagune
Uns haelt nichts mehr an Land, wir schnappen uns Masken,  Schnorchel und Flossen und stuerzen ins Wasser. Super schoene Korallen und jede  Menge Fische. Wir lassen uns treiben, beobachten Snapper, Parott-, Trumpet-,  Triggerfishes (die deutschen Namen muessen wir bei Gelegenheit mal  recherchieren...).
Als Juergen ploetzlich 'bremst' und quasi aufrecht im drei  Meter tiefen Wasser steht, weiss Melanie sofort dass etwas nicht stimmt. Hoffentlich nichts Groesseres als der Hecht, den sie beim  letzten Tauchgang bei vier Grad Wassertemperatur in Gross Rohrheim gesehen  hat...
Juergen hat in der Tat ploetzlich inne gehalten, da vor im ein  grauer Schatten durchs Wasser huschte. Eine Bewegung, laengliche  Form und eigentlich nur die Umrisse, aber es war ein Hai. Ziemlich sicher. Der  letzte Tauchgang ist bei ihm zwar auch schon fuenf Jahre her, aber auch da waren  es Haie. Bullsharks, ob es die hier auch gibt? Das waere eher nicht so schoen,  denen beim Schnorcheln zu begegnen. Wir haben ganz schoen geguckt, als die  Siluette abermals vor uns auftaucht, Juergen vorn, Melanie versteckt direkt  hinter ihm, Sicherheitspuffer...
Zwischen den beiden Korallenbloecken vorne  kommt ein Hai direkt auf uns zu. Wir sind ca. fuenf Meter entfernt, als er nach  links dreht und uns von der Seite beobachtet. Aus der Entfernung ist es jetzt  ein Leichtes, die weisse Spitze an der Rueckenflosse und Finne zu erkennen. Vor  uns dreht ein netter zwei Meter Weissspitzen Riffhai seine Bahnen, voellig  harmlos.
Es ist wunderschoen, den eleganten Tieren zuzusehen und leider  auch nach 35 Tauchgaengen immer noch selten. Mit sanften, ganz leichten  Schlaegen der Schwanzflosse zieht er neugierig umher. Nach einer zweiten  Inspektionsrunde dreht er ab und verschwindet vor uns ins tiefere Wasser. Etwas  aufgeregt und inzwischen auch etwas zitternd - natuerlich wegen Kaelte - machen  wir uns auf den Rueckweg.
Kaum im Meer, schon einen Hai gesichtet. Nicht  schlecht fuer das erste Schnorcheln und eine gute Einstimmung fuer die kommenden  Tauchgaenge.
Das hier gerade die Regenzeit beginnt,  bekommen wir aber auch mit, es regnet fast zwei Tage komplett durch. Alles ist  nass und bleibt es auch.
Samstag wird in Huahine gelaufen. 

 Der lokale  Laufverein laedt ein zur 'Grande Boucle'. Zwar nur eine 25  Kilometer Staffel, aber immerhin. Bei der Hitze reicht auch das aus. Da ein maennliches paar Beine der Familie ausgefallen ist, springt  Juergen kurzerhand ein.
Ob er denn auch schnell ist, fragt der Kurze  fuenfjaehrige am naechsten Tag und testet Juergen beim Sprint durch den Garten.  Juergen besteht. 

 Und ist laufbereit.
Andere schauen zu: 

Samstag frueh um acht gehts los. Juergen laeuft die zweite  Teilstrecke ueber acht Kilometer. Zwar nicht im Lauftraining, aber trotzdem nur  37 Minuten! Entlang der Lagune und gegen sieben andere Teams. 37 Minuten und das  bei der Hitze. Juergen schwitzt, der hochrote Kopf, zusammengebissene Zaehne  und kleine zugekniffene Augen lassen auf keinen guten Laufstil schliessen. Es  ist ausser Atem, aber immerhin Dritter geworden und ganz zufrieden. Zeit auf die  Ersten konnte keine gut gemacht werden, aber es kamen auch nur 15 Sekunden  dazu.
Er haette sich eigentlich auch gar nicht so anstraengen muessen. Die  dritte Teilstrecke laeuft der Cousin der Familie, der gerade auf Tahiti  stationiert ist. Der Kurze nennt ihn Speedy Gonzales. Ebenfalls acht Kilometer  misst die dritte Etappe, aber mit zwei Bergen dabei, darunter einer mit einer 15  Grad Steigung, uff. Uns wird beim Zuschaun schon schlecht, aber der Cousin ist  bester Laeufer des Militaerregiments und braucht nur 32 Minuten(!). Aaaja,  Danke.
Wir gewinnen den Lauf mit drei Minuten Vorsprung. Waehrend die Plaetze  drei und zwei Huehnchenschenkel bzw. -brust erhalten, sahnen wir ein Kalb ab(!?).  Es muss aber noch eingefangen und spaeter im Supermarkt abgeholt  werden. Sehr franzoesisch hier alles... Die Sieger erhalten immerhin noch einen  Blumenkranz zum Umhaengen, sehr schoen anzusehen und eine nette  Erinnerung.
Gefeiert wird abends, wir sind zum Essen eingeladen. Der  Fisch dazu wird zuvor noch frisch in der Lagune harpuniert. Hm, 'poisson cru a la tahitienne', grossartig.
Was sonst noch tun? Wir gehen tauchen. Wir finden eine nettes kleines Tauchcenter  und sind zu Dritt mit dem Guide. 

 Wir auf dem Boot.
Schon der erste Tauchgang im Meer  fuehrt Melanie auf 22 Meter. Kaum unten angekommen, schon kreuzt der erste  Blacktip Reefshark unsere Bahn. Wir waren durchs Briefing vorbereitet. Hier zu  tauchen, heisst mit Haien zu tauchen. Wir findens klasse und auch beim zweiten  Spot dauert es nicht lange. Als wir den Rand der Riffs erreichen, tauchen die  ersten grossen Grauhaie auf. Im Vergleich zu den kleinen Riffhaien nochmal  was anderes, viel groesser und mit dem grossen Ruecken noch haifoermiger. Sehr  Majestaetisch!
Was natuerlich auch nicht fehlen darf ist das Kajaken.  Selbst dabei kann man die Wasserwelt beobachten und die Lagune unsicher  machen.
Auf dem Rueckweg haben wir Glueck. Wir geraten mit den Kajaks in die  Brandungs Wellen. Erst ganz nett, wir surfen auf ein zwei Wellen. Dann geht aber  alles sehr schnell und wir werden abgeworfen und ganz schoen umher geschleudert.  Es passiert aber nichts ernstes und wir kommen mit ein paar Kratzern und blauen  Flecken uebers Riff.
Nach fuenf Tagen verlassen wir Huahine Richtung  Moorea, der Nachbarinsel von Tahiti.
Moorea ist viel belebter aber auch hier  finden wir ein nettes Plaetzchen an der Westkueste hinter der  Cook-Bay.
Und was fuer Tauchgaenge hier!
Der erste fuehrt uns zu Lemon  Sharks. Die acht Blacktips die uns fast den ganzen Tauchgang begleiten, sind schon klasse. Aber die grossen Zitronenhaie dazwischen, das ist sehr  sehr geil! Die restliche Unterwasserwelt vergisst man fast bei dem Anblick, aber  es ist absolut nicht normal so was.
Und was sollen wir sagen, auch der  naechste Tauchgang unvergesslich. Wir ankern unweit des Riffs. Im Wasser die  ersten Haie, die uns erwarten. Sollen wir da wirklich rein?

 Foto muss noch gedreht werden, aber so oder so schwer zu erkennen und das naechste mal nehmen wir eine Unterwasserkamera mit!!
Aber klar, rein und  runter! Du kippst ueber Bord, sortierst Dich kurz, pruefst ob alles klar ist,  Maske und Mundstueck sitzt. Kontrollblick zum Boot, alles ok. Der erste Blick um  einen rum und sofort ein Hai neben einem. Keine Bedrohung, eher wie eine  Aufforderung zum Spielen, oder eben zum Tauchen ;-)
Wir gehen runter und hier  ein echtes Kompliment an Melanie, grad mal der vierte Tauchgang im Meer und  alles sehr sicher und gar keine Probleme oder Angst. Klasse!
Wir besuchen  Tiki, die versenkte Statue. Aber natuerlich wird Tiki die Show gestohlen, diesmal  von mehreren grossen Grauhaien, die uns neben den Blacktips begleiten. Wir  entdecken junge Whitetips und die Unterwasser- Haizahnklinik, in der Putzerfische  fuer die richtige Mundhygiene der Haie sorgen.
Allein der Aufstieg zum Schluss  ein glorreicher Abschluss, als wir zwischen 17 Blacktip, die um uns rumschwimmen,  wieder an Bord gehen. Traumhaft schoen das Tauchen hier!
Der Blick zum Strand 

 Am Berg sieht man die Luxus Unterkuenfte fuer 500 Euro pro Tag.
Aber auch  sonst geniessen wir. Die Straende, das warme Wasser und die tropische  Sonne.
Auch auf Moorea campen wir. Moorea hat nochmals schoenere Ecken als Huanhine.

 Morgens beim Fruehstueck :-)

 Abends mit dem einem der drei Black-Tips, die durch die Lagune jagen. Etwas schwer zu erkennen, aber superschoen anzusehen, wenn ploetzlich die Rueckenflosse aus dem Wasser steigt.

 Wir gehen schwimmen,von Insel zu Insel, manchmal  mit, manchmal ohne Maske ;-) 
 
 
 und lassen die Seele baumeln...
Wir wandern ueber die Insel. 

 Rechts die Cook Bay, in der damals Captain Cook gelandet ist und in der spaeter der Film Die Meuterei auf der Bounty gedreht wurde.
Nach zwei Wochen franzoesisch Polynesien gehts zur britischen Variante auf die Cook Islands.